Moloch München Eine Stadt wird verkauft

April 1992

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Titelbild: © Oswald Baumeister / Gesellschaft für ökologische Forschung e.V. []

April 1992: München handelt gegen Zweckentfremdung. In München findet zunehmend eine Zweckentfremdung von Wohnraum durch Abbruch, bewusstes Verwahrlosen von Mietshäusern und die Umwandlung von Wohn- in Gewerberaum statt. In der Innenstadt werden oft Wohnungen in Büro- oder Praxisräume umgewandelt mit doppelt so hohen Mieten von bis zu 30 DM/qm. Am 30.4.1992 wurden deshalb die verschärften Richtlinien gegen Zweckentfremdung von Wohnraum im Stadtrat beschlossen. Bürgermeister Christian Ude (SPD) kritisierte den Freistaat, der die staatlichen Richtlinien nicht auf Münchner Verhältnisse anpasse. Eine neue „Abteilung Wohnraumerhaltung“ mit 50 bis 60 Mitarbeitern soll die städtische Bestandspolitik neu organisieren. Bei Abbruch und Neubau soll der Mietpreis geregelt werden, die Ausgleichszahlungen bei Wohnraumverlust sollen erhöht und ein absichtliches Verrottenlassen schärfer bestraft werden.1

  1. Münster, Thomas, Stadt schiebt Zweckentfremdung von Wohnraum, einen Riegel vor, in SZ 29.4.1992 []
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