Moloch München Eine Stadt wird verkauft

Februar 1992

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Titelbild: © Oswald Baumeister / Gesellschaft für ökologische Forschung e.V. []

Februar 1992: Stadtbaurat Zech geht in den Ruhestand. Uli Zech (SPD) war der Nachfolger von Stadtentwicklungsreferent Detlef Marx (1973 bis 1978) und amtierte als Stadtbaurat von 1978 bis 1992. In seiner Amtszeit wurden u. a. große Teile des Arabellaparks bebaut, das Europäische Patentamt, das Hypo-Hochhaus, das Kulturzentrum Gasteig errichtet und der Wettbewerb für die Messe München ausgeschrieben. Gottfried Knapp kritisierte in der SZ die Ära Zech harsch: u. a. den „unwürdigen Zustand“ des Jakobplatzes, den umgebauten Feilitzschplatz (Münchner Freiheit), der wie ein „gebauter Hohn“ wirkt, den geplanten riesigen Siemens-Verwaltungskomplex am Oskar-von-Miller-Ring. „Die typische Münchner Mastkur erzeugt keine eleganten, hohen Baukörper, sondern klobige, verfettete Baumassen, die sich als Bollwerke querlegen und den Kreislauf der Stadt schwer belasten – wie der zerlaufene Betonhaufen auf der Theresienhöhe oder der Pfropfen der Versicherungskammer im Lehel.“1
Zechs Nachfolgerin war Stadtbaurätin Christiane Thalgott (1992 bis 2007); deren Nachfolgerin als Leiterin des Referats Stadtplanung und Bauordnung wurde Elisabeth Merk (ab 2007).

Februar 1992: Neue Heimat-Nachfolgegesellschaft. Die Neue Heimat Bayern hat als Nachfolgegesellschaft die Bayerische Städte- und Wohnungsbau GmbH, München, die zur Gruppe der Doblinger Industriebeteiligungs KG, München gehört. Diese hatte im Sommer 1990 die über 32.500 Wohnungen der NH Bayern für 958 Millionen DM übernommen.2

  1. Knapp, Gottfried, Fette Jahre für das Mittelmaß, in SZ 1.2.1992 []
  2. Neue Führung bei NH Bayern-Nachfolgegesellschaft, in SZ 1.2.1992 []
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