Moloch München Eine Stadt wird verkauft

Deckel Maschinenfabrik

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Titelbild: © Oswald Baumeister / Gesellschaft für ökologische Forschung e.V. []

Der Feinmechaniker Friedrich Deckel (1871 – 1948) 1898 machte sich 1903 einer Mechanikerwerkstatt selbständig. Ab 1905 firmierte die Firma unter „Friedrich Deckel GmbH“, später „Friedrich Deckel AG“. Sie stellte Kameraverschlüsse und Werkzeugmaschinen in Sendling an der Plinganserstraße 150 her. 1994 musste die Friedrich Deckel AG Konkurs anmelden.

Aus: Wikipedia, Baudenkmäler in Thalkirchen: „Tölzer Straße 5a, Produktionshalle der ehemaligen Fabrik für Präzisionsmechanik und Maschinenbau Friedrich Deckel. 1958–60 von dem Architekten Walter Henn als zweigeschossiger Flachbau innerhalb des Werksgeländes errichtet; Hallenkomplex in der Größe von 72 auf 82 Meter; über dem Erdgeschoss (Materiallager mit Werkstätten) die stützenfreie, 60 Meter weit gespannte Produktionshalle mit dem leicht gewölbten Sheddach in Stahlfachwerkkonstruktion; vorgehängte Fassade aus eloxiertem Leichtmetall.“

Denkmalschutz. Die Produktionshalle der ehemaligen Maschinenfabrik an der Tölzer Straße 5 in Obersendling wurde unter Denkmalschutz gestellt. Lokalpolitiker möchten eine künftige Nutzung für soziale und kulturelle Zwecke. Das Gelände soll öffentlich zugänglich werden.1 Laut Burkhard Körner vom BLfD war der Denkmalschutz für die Deckel-Halle ein juristisch schwieriger Kampf. Die frühere Eigentümergesellschaft wollte die Halle abreißen lassen, um Wohnungen zu bauen. Die Stadt lehnte dies ab. Das Bayerische Verwaltungsgericht lehnte den Abriss ab und bestätigte den Denkmalschutz.2

Nachverdichtung. Auf dem Deckel-Areal zwischen Boschetsrieder Straße, Steinerstraße, Plinganserstraße und Tölzer Straße sollen sechs- und siebengeschossige Bürobauten entstehen. Die Produktionshalle soll für Kleingewerbe, kulturelle und soziale Zwecke genutzt werden. Das ganze Gelände soll für Fußgänger und Radfahrer besser passierbar werden.3

Neue Nutzung. Das 1999 in Österreich gegründete Einlagerunternehmen Self-Storage will in der Deckel-Halle Einlagerungsmöglichkeiten schaffen, dazu eine Kita, Sportaktivitäten und Einzelhandel integrieren.4

Hallennutzung. Auf über 12.000 Quadratmetern der ehemaligen Produktionshalle werden nun Flächen für den Einzelhandel, ein Café, eine Kita und Sportflächen geplant. Auf dem südlichen Deckel-Areal mit insgesamt rund 5,8 Hektar werden vier- bis achtgeschossige Wohnbauten mit über 350 Wohnungen und Tiefgaragen errichtet. Nördlich der Deckelhalle an der Ecke Steinerstraße/Tölzer Straße prüft das Planungsreferat ein Büro- und Gewerbegebäude mit sieben Stockwerken.5

Drei Einzelprojekte genehmigt. Ein Bürogebäude mit sieben Geschossen wird an der Plinganserstraße geplant. Auf dem etwa 58.000 Quadratmeter großen Gelände der Maschinenbaufabrik Friedrich Deckel stehen die alten Fabrikationshallen, darunter die denkmalgeschützte Produktionshalle aus den fünfziger Jahren von Architekt Walter Henn.6

  1. Wolfram, Jürgen, Deckel drauf, in SZ 10.11.2018 []
  2. Moises, Jürgen, Das Gute von Gestern, in SZ 25.3.2019; Wolfram, Jürgen, Stapeln in einem Denkmal, in SZ 10.9.2019 []
  3. Passende Nachverdichtung, in sueddeutsche.de 22.1.2019 []
  4. Wolfram, Jürgen, Stapeln in einem Denkmal, in SZ 10.9.2019 []
  5. Deckelgelände Obersendling: Bereits drei Bauanträge genehmigt, in ru.muenchen.de 29.4.2021; https://ru.muenchen.de/2021/81/Deckelgelaende-Obersendling-Bereits-drei-Bauantraege-genehmigt-95538 []
  6. Wolfram, Jürgen, Kräftiges Lebenszeichen, in SZ 8.5.2021 []
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