Moloch München Eine Stadt wird verkauft

KapitelChronologie

April 1991

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April 1991: Ladenmieten explodieren. In der Innenstadt, aber auch außerhalb derselben steht immer häufiger eine Ankündigung „Räumungsverkauf“ an den Geschäften. Meist wurde die Miete drastisch erhöht, oft auch infolge einer baulichen Modernisierung. Der Beitrag im Münchner Stadtanzeiger nennt den „Angerblock“ an der Sendlinger...

März 1991

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März 1991: München – Hauptstadt des Mietwuchers. Im März 1990 wurde Christian Ude (SPD) in den Münchner Stadtrat gewählt; am 2. Mai 1990 wurde er Zweiter Bürgermeister von München. Ein Pressegespräch mit ihm im März 1991 hatte das Thema: „Mietwucher in München und seine Ahndung“. Ude bezeichnete München als „die...

Februar 1991

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Februar 1991: SZ-Interview mit dem Geschäftsführer des Regionalen Planungsverbandes, Otto Goedecke. Die Umlandgemeinden wachsen, hier vor allem die acht Landkreise München, Starnberg, Fürstenfeldbruck, Dachau, Landsberg, Freising, Erding und Ebersberg. 1973 lebten 60 Prozent der Regionsbevölkerung in München, 1990 sind es 54 Prozent. Dazu kommt der neue Flughafen...

Januar 1991

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Januar 1991: Grünplanung. Wieder wird der Überbauungs-/Versiegelungsgrad Münchens erwähnt: mit 53,4 Prozent der höchste in Deutschland. Unter anderem deshalb gab es ein neues Konzept des Baureferats respektive der Stadtgartendirektion: Für 500 Millionen DM sollen in den nächsten 25 Jahren mit grünen Korridoren die Erholungsflächen verbunden werden...

Mai 1990

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Mai 1990: Rot-grüne Stadtregierung. Seit Anfang Mai 1990 gibt es eine rot-grüne Rathauskoalition in München. In der Vereinbarung über eine „soziale und ökologische Orientierung der Stadtpolitik“ steht unter II. Mietrecht und Wohnungspolitik u. a.: „Der Mangel an Wohnungen, insbesondere an preisewertem Wohnraum die Explosion der Mieten und die...

März 1990

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März 1990: SZ-Forum zur Kommunalwahl. Angesprochen wurde die zentrale Frage der Wohnungsmisere. OB Georg Kronawitter (SPD) verwies auf die „Spitzenleistung“ beim Wohnungsneubau der Stadt, die aber immer größere Schwierigkeiten habe, geeignete Flächen zu finden. Man könne die Stadt nicht völlig zubetonieren. Die Instrumente Erhaltungssatzung und...

Januar 1990

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Januar 1990: Der spätere OB Christian Ude (1993 – 2014) war 1990 Herausgeber des Buches „Münchner Perspektiven – wohin treibt die Weltstadt mit Herz?“ Das Nachwort mit dem Titel „Perspektiven und Alternativen für ein München von morgen“ von OB Georg Kronawitter (1972 – 1978, 1984 – 1993) ist am 9.1.1990 in der SZ erschienen:...

Dezember 1989

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Dezember 1989: Innenstadt-Hitze. Der demnächst fertige Umweltatlas der Stadt konstatiert u. a., dass es im Stadtzentrum an sonnigen Tagen oft bis zu 20 Grad heißer ist als im Englischen Garten oder im Nymphenburger Schlosspark. Auch der Umweltatlas verweist auf die zunehmende und immer weiter gehende Versiegelung, dazu auf Grünausstattung, Flächenverbrauch und die Bereiche...

Oktober 1989

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Oktober 1989: Vorbild Frankfurt? Die Münchner Rathausfraktion der Grünen kritisiert den planerischen Wildwuchs im Münchner Umland, den ungesteuerten Siedlungsbrei, das Auslagern unpopulärer Negativ-Einrichtungen in die Region 14 (München und weitere Umgebung). Deshalb fordern sie nach dem Vorbild von Frankfurts Stadt-Umland-Verband drei Institutionen: einen...

Juli 1989

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Juli 1989: Mehrjahresinvestitionsprogramm (MIP). Das MIP bis 1993 sollte 5,75 Milliarden DM betragen – und wurde zunächst nicht verabschiedet. Die SPD hatte auf dem ehemaligen Flughafen-Areal in Riem 8000 statt 4000 Wohnungen gefordert, da durch die Wohnungsnot in München die bauliche Verdichtung in Riem dringend nötig sei. Erst nach Verschiebung dieses Themas auf September...

Juni 1989

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Juni 1989: Münchens Versiegelung geht weiter. Bereits im Juni 1989 war bekannt, dass München zu über 55 Prozent mit Beton und Asphalt versiegelt ist: Insgesamt waren es bis dato 17.000 Hektar von total 31.045 Hektar innerhalb der Stadtgrenze. Der Anteil der Versiegelung stieg von 1970 bis 1980 um 1,8 Prozent; von 1981 bis 1989 stieg er um 3,1 Prozent auf insgesamt 55,3 Prozent...

April 1989

A

April 1989: Tiefgarage unter dem Marienhof gefordert. Bei einer Anhörung im Rathaus forderten Geschäftsleute vehement, die geplante Tiefgarage unter dem Marienhof um 500 Kundenparkplätze zu erweitern: bisher waren 200 Stellplätze geplant, davon 100 für das Rathaus selbst. Ein Geschäftsmann äußerte, man könne den Luxuskunden nicht zumuten, dass sie mit...

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