Moloch München Eine Stadt wird verkauft

Mai 1990

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Titelbild: © Oswald Baumeister / Gesellschaft für ökologische Forschung e.V. []

Mai 1990: Rot-grüne Stadtregierung. Seit Anfang Mai 1990 gibt es eine rot-grüne Rathauskoalition in München. In der Vereinbarung über eine „soziale und ökologische Orientierung der Stadtpolitik“ steht unter II. Mietrecht und Wohnungspolitik u. a.: „Der Mangel an Wohnungen, insbesondere an preisewertem Wohnraum die Explosion der Mieten und die Vertreibung aller Mieter aus ihrem angestammten Stadtteil stellen offenkundig das drängendste Münchner Problem dar. Eine Linderung ist nur möglich, wenn der Bund die Kappungsgrenze für Mieterhöhungen von 30 Prozent auf 10 Prozent innerhalb von drei Jahren herabsetzt, ein Verbot der Umwandlungsspekulation (mit gemeindlichem Genehmigungsvorbehalt) und den Kündigungsschutz verbessert. Ebenso unverzichtbar ist die Mitwirkung des Freistaats, damit eine kommunale Auffanggesellschaft mit seiner Hilfe die 14.700 Münchner NH-Wohnungen dauerhaft als preiswerten Wohnraum sichern kann.“1 Das kam anders – hierzu aus Wikipedia, Doblinger Unternehmensgruppe: „Das Unternehmen übernahm im Jahre 1990 im Rahmen der Abwicklung des durch Managementfehler in eine Finanzkrise geratenen Immobilienkonzerns Neue Heimat mit Hilfe eines Bankenkonsortiums den bayerischen Teil ‚Neue Heimat Bayern‘ mit über 32.500 Wohnungen auf einen Schlag für knapp eine Milliarde Mark.“
Die rot-grüne Vereinbarung sieht auch den Bau von 6000 Wohnungen in einem neuen, ökologisch orientierten Wohnviertel in Riem vor. Im Süden und im Westen der Panzerwiese am Hasenbergl soll eine Randbebauung mit Miethäusern erfolgen. In Freiham werden im 1. Bauabschnitt 1200 Wohnungen gebaut. Unter III. Wirtschaft steht: „Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen ist wegen des zunehmenden Flächenbedarfs pro Arbeitsplatz unerlässlich.“1

  1. „Für soziale und ökologische Politik“, in Münchner Stadtanzeiger 3.5.1990 [] []
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