Moloch München Eine Stadt wird verkauft

Birkenau

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Titelbild: © Wolfgang Zängl / Gesellschaft für ökologische Forschung e.V. []

Das kleine Gebiet in Untergiesing liegt im Areal zwischen der Unteren Weidenstraße, der Claude-Lorrain-Straße und der Birkenau und hat dort kleine Wohnungen, Werkstätten und Gewerbebetriebe. 1991 ist die Birkenau in die Erhaltungssatzung aufgenommen worden mit der Begründung „Instandhaltungsrückstau“. 2001 ist sie nach zehn Jahren aus der Erhaltungssatzung gefallen, da die durchschnittliche Haushaltsgröße nur 1,5 Personen hatte und damit kein Familienwohngebiet sei. Auch der Anteil von Kindern, Jugendlichen und Senioren lag unterhalb der Quote. Der BA 18 Untergiesing-Harlaching hat nun gefordert, die Birkenau im Erhaltungssatzungsgebiet Untere Au/Untergiesing, das am 20.5.2021 endet, wieder zu integrieren, dazu die östlichen Straßenzüge bis zur Pilgersheimer Straße.1

Giesinger Nicht-mehr-Denkmäler. Birkenau 12: Das kleine Häuschen, ursprünglich aus dem Jahr 1840, war bis jetzt ein Baudenkmal. Das Landesamt für Denkmalpflege stellte nun fest, dass zu wenig alte Substanz vorhanden sei, und nun ist das Häuschen Birkenau 12 seit Ende 2009 kein Denkmal mehr. Daneben steht das Häuschen Birkenau 10: Beide Häuschen sollen abgerissen werden. Investoren warten schon mit quasi laufenden Baumaschinen. Aus der Denkmalliste sollen noch gestrichen werden: Sommerstraße 60 und Lohstraße 19. Zwei neue Objekte sollen auf die Liste: die Villa in der Wunderhornstraße 9 und das von Architekt Sep Ruf geplante Haus Hermine-Bland-Straße 3. Zwei Bürgerinitiativen kämpfen um das alte Giesinger Erbe: Rettet die Birkenau und die Aktionsgruppe Untergiesing. Unter Denkmalschutz stehen noch die Häuser Birkenau 17, 18, 19, 22, 25, 27/29, 31.2
Nachträge: Vertreter der BI „Rettet die Birkenau“ haben sich am 11.11.2010 mit dem Vorsitzenden des Landesdenkmalrates, Bernd Sibler (MdL CSU), getroffen, um mehrere Hundert Protest-Unterschriften zugunsten der Birkenau 12 zu übergeben.3 – In der Birkenau 10 und 12 fanden Ausstellungen im Rahmen der „Kunstherberge Birkenau“ statt. Organisator war der Eigentümer Uwe Binnberg, dessen Architekturbüro Binnberg dort einen vierstöckigen Wohnblock mit Tiefgarage plant.4 – Mai 2011: Die Münchner Stadtratsfraktion der Grünen fordert in einem Antrag, die Zerstörung des Viertels Birkenau zu verhindern.5 – Der BR berichtete im April 2013 vom Großkopfsteinpflaster, das vor einigen Jahren verlegt wurde, um den Charme der Birkenau zu betonen: Jetzt stehen hier vierstöckige Wohnhäuser, wo der Quadratmeter 8000 Euro kostet.6

Vgl.: Uhrmacherhäusl

  1. Raff, Julian, Ungeschütztes Kleinod, in SZ 19.3.2021 []
  2. Kowitz, Maren, „Hier stirbt ein Stück Alt-Giesing“, in hallo-muenchen.de 10.4.2010; Winkler-Schlang, Renate, Kampf um Giesings alte Bausubstanz, in SZ 30.9.2010 []
  3. Birkenau-Initiative im Maximilianeum, in SZ 10.11.2010 []
  4. Liere, Judith, Blick zurück – und nach vorn, in SZ 4.2.2011 []
  5. Warkocz, Manuela, Kampf ums Kutscherviertel, in SZ 6.5.2011 []
  6. Beer, Veronika, Der Luxus der anderen, in br.de 10.4.2013 []
Objekt-Nr. 33630

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