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Sand

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Titelbild: © Oswald Baumeister / Gesellschaft für ökologische Forschung e.V. []

Aktualisiert 4.5.2022

Aus Wikipedia : „Sand ist einer der meistgenutzten Baustoffe der Welt, da er neben Wasser, Kies und Zement einer der Hauptbestandteile von Beton ist. Der weltweite Abbau von Sand für die Bauwirtschaft und insbesondere die Betonproduktion führt bereits heute zu einer spürbaren Verknappung des Rohstoffes Sand. Wenigstens 95 Prozent des weltweit vorhandenen Sands, insbesondere Wüstensand, sind allerdings nicht für die Betonherstellung geeignet, da die Körner zu rund und glatt geschliffen sind.“ – In Deutschland regt sich lokal zunehmend Widerstand gegen die Ausweitung des Sandabbaus, durch die unter anderem eine unkontrollierte Zerstörung von Landschaft und Ackerflächen befürchtet wird.“ – „Analog zu „Peak Oil“ wird im Zusammenhang mit der Begrenztheit der Ressource Bausand der Begriff „Peak Sand“ gebraucht.“

Sandressourcen schwinden. Die UNEP hat den neuen Bericht „Sand und Nachhaltigkeit: zehn strategische Empfehlungen zur Abwendung einer Krise“ herausgegeben. (Sand and Sustainability: 10 strategic recommendations to avert a crisis, UN Environmental Programme, Genf 2022). UNEP zählt zum Oberbegriff Sand auch Kies, Split und Schotter, die sich nur durch ihre Korngrößen unterscheiden. Es wird mehr Sand verbraucht, als sich durch die Verwitterung von Gestein bildet. Jährlich werden bis zu 50 Milliarden Tonnen Sand verbraucht. Der globale Verbrauch hat sich in zwei Jahrzehnten verdreifacht. Vor allem wird Sand verbraucht für die Produkte Beton, Baumaterialien und Glas. Pro Kopf der Erdbevölkerung werden täglich 18 kg Sand verbraucht, pro Jahr 6570 kg. Es gibt keine Regeln für den Abbau. Die ökologischen Folgen des ungebremsten und ungeregelten Abbaus sind vielfältig und gerade im Zeitalter der Klimakatastrophe drastisch. Wenn Sand in Küstennähe, an Flussmündungen und -deltas ausgebaggert wird, kann eine Zerstörung des Ökosystems die Folge sein, zudem Versalzungen des Grundwassers, Erosion und Überschwemmungen. So versalzten im Delta des vietnamesischen Mekong früher fruchtbare Felder. Bei einem Fluss in Sri Lanka hat sich durch die Ausbaggerungen die Fließrichtung umgedreht. Die UNEP fordert deswegen ein Verbot des Sandabbaus an Küsten. Der Sand aus den Wüsten ist keine Lösung: Seine Körner sind durch den Windabrieb zu rund.1

Vgl. auch: Beton

  1. Auf dem Weg in die Sandkrise, in spiegel.de 26.4.2022 []
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