Aktualisiert 7.4.2023
Aus Wikipedia: „Die TOGAL-Werk AG war ein Pharmaunternehmen mit Sitz in München und bestand bis 2020. Das Unternehmen wurde 1914 in München-Bogenhausen gegründet, um die Togal-Tablette, später Togal Classic genannt, herzustellen und zu vermarkten. (…) Die Bauten des Werks war in charakteristischer roter Farbe gestrichen, die Architektur in traditionellem Stil gehalten, überwiegend mit Walmdächern. Nach der Veräußerung der Bogenhausener Liegenschaft an die Bayerische Hausbau Ende 2009, und dem darauffolgenden Abriss des Großteils des Werks bis auf das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Gasthaus vom 4. Quartal 2013 bis 1. Quartal 2014 errichtete die Bayerische Hausbau bis 2017 insgesamt 52 Wohneinheiten und Büroflächen auf dem Grundstück unter dem Projektnamen Logat (als Anagramm zu Togal). Die denkmalgeschützte ehemalige Betz’sche Gastwirtschaft an der Törringstraße, erbaut 1899–1900 von den Münchner Architekten Paul Pfann und Günther Blumentritt in neobarockem Stil, wurde unter Rückbau späterer Veränderungen restauriert; außerdem ist der bauzeitliche, ebenfalls denkmalgeschützte St.-Georg-Brunnen von den Bildhauern Heinrich Düll und Georg Pezold im ehemaligen Biergarten der Gastwirtschaft erhalten. Heute kann der öffentlich zugängliche, begrünte Innenhof mit dem Brunnen wieder besichtigt werden.“
Denkmäler sollen erhalten werden. Die Bayerische Hausbau gab bekannt, dass die denkmalgeschützten Teile erhalten werden. Der städtebauliche Wettbewerb soll im Sommer 2011 starten. Als Baubeginn ist 2012 vorgesehen, die Fertigstellung für 2014 geplant.1 – Laut Bayerischer Hausbau sollen die geplanten 60 Eigentumswohnungen im „gehobenen Segment“ liegen. Jürgen Büllesbach, der Chef der Bayerischen Hausbau, sprach von „exquisitem Wohnen in einer Kombination von historischen und neuen Gebäuden“.2
Abriss der alten Fabrik. Das Areal in Altbogenhausen am Bundesfinanzhof zwischen Ismaninger Straße, Törring- und Händelstraße ist 5100 qm groß: Hier plant die Bayerische Hausbau drei- und fünfstöckige Häuser mit 52 Luxuswohnungen und 2660 qm Bürofläche, drei „familiengerechte Stadthäuser“ und ein Geschäft mit 100 qm sowie eine Tiefgarage mit 100 Stellplätzen. Das 1900 errichtete neobarocke Verwaltungsgebäude steht unter Denkmalschutz und soll renoviert werden: Hier werden drei Wohnungen und zwei Büroeinheiten eingebaut. Die Bayerische Hausbauwird erst später über die geforderten Quadratmeterpreise informieren. Neben dem Togal-Areal hat 2012 die Frankonia Eurobau die „Villa Montgelas“ und das Stadthaus „Toerring“ mit 31 Wohnungen und einigen tausend qm Bürofläche gebaut. Die Wohnungen kosteten bis zu 14.000 qm pro qm. „Frankonia teilte damals mit, dass die teuersten Wohnungen am schnellsten verkauft waren. Nun folgen die nächsten Luxushäuser.“3
Togal-Areal in Berg am Laim. In Berg am Laim wurde kräftig investiert. Im Oktober 2022 wurde die „Macherei“ auf dem ehemaligen Temmler-Areal in Betrieb genommen. An der Levelingstraße 75 hat der Investor Neuplan GmbH einen Bürokomplex errichtet, in den die Konzernzentrale von Bogner einziehen wird. Hinzu kommt das Werksviertel. Stadtbaurätin Elisabeth Merk äußerte zu den Investoren-Projekten: „Das neue Quartier funktioniert kraftvoll, kreativ nach innen und strahlt wertvoll impulsiv nach außen.“4
Das Togal-Gelände an der Levelingstraße 18 wurde zunächst an einen Investor verkauft, der Anfang 2021 an die Neuplan Levelingstraße GmbH & Co. KG weiterverkaufte. Hier war seit 2014 die Kaffeerösterei Emilio mit einem Zehn-Jahres-Mietvertrag ansässig. Neuplan kündigte wegen eines angeblichen Formfehlers den bis 2024 laufenden Mietvertrag mit dem Eigentümer von Emilio, Emanuel Clemm, zwei Jahre vor Ablauf. Emilio wurde 2018 zum „Röster des Jahres“ gewählt. Clemm, der wegen der Aufgabe der Rösterei auch seine beiden Läden im Glockenbachviertel und im Westend schließen wird, äußerte: „Ich bin gebürtiger Münchner, mein Unternehmen engagiert sich hier: Da will man in der Stadt etwas zu und aufbauen, und dann kommt ein Immobilienhai und zerstört einem die gesamte Existenz.“ Einen Prozess hat Emilio in erster Instanz vor dem Landgericht verloren und Berufung eingelegt. Eine Zwangsräumung soll am 19.1.2023 erfolgen
Neuplan will in der Levelingstraße 10 – 18 nach eigenen Angaben ein „modernes, ökologisch nachhaltiges und funktionales sechsgeschossiges Bürogebäude“ mit 26.000 qm Mietfläche errichten. Der positive Bauvorbescheid liege laut Neoplan vor: inzwischen wurde der Bauantrag bei der LBK eingereicht.4 – Neuplan Levelingstaße GmbH & Co. KG „bittet auf ihrer Webseite darum, von Presseanfragen abzusehen – das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen.5
LEV10-18. Die Neuplan GmbH mit Sitz in Grünwald wurde 2020 gegründet, danach die Objektgesellschaft Neuplan Levelingstrasse GmbH & Co. KG. An der Neuplan GmbH ist die Investmentfirma Competo Capital beteiligt, die nach eigenen Angaben fast vier Milliarden Euro Investitionskapital betreut. Der Bürokomplex LEV10-18 wird 26.000 qm Mietfläche haben und strotzt laut Webseite www.neuplan.com/Projekte nur so von ökologischen Attributen.
Vgl. Grünwald: Neuplan GmbH, Bavariafilmplatz 3, 82031 Grünwald (Investor u. a. Nicolas Nabers, Bürohaus „The Run“ in Berg am Laim, Eigentümer des Laimer Schlössl)
- Togal-Werk wird zur Exklusiv-Siedlung, in tz.de 7.3.2011 [↩]
- Dürr, Alfred, Togal-Werke werden zum Wohnquartier, in sueddeutsche.de 8.3.2011 [↩]
- Job, Nina, Togal-Werk: Der große Abriss!, in abendzeitung-muenchen.de 23.1.2023 [↩]
- Kramer, Lea, „Und dann kommt ein Immobilienhai“, in SZ 24.12.2022 [↩] [↩]
- Anfang, Sophie, Wegen Kündigung: Emilio Kaffeerösterei gibt seinen Betrieb auf, in abendzeitung-muenchen.de 22.12.2023 [↩]
Datenschutzhinweis: Um die Karte anzuzeigen, muss Ihre IP-Adresse dem Kartendienst mitgeteilt werden. Klicken Sie hier, wenn Sie damit einverstanden sind.