Moloch München Eine Stadt wird verkauft

Eggarten

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Titelbild: © Aktionsgemeinschaft „Pro-Eggarten“ []

Aktualisiert am 8.8.2023

Zur Historie aus Wikipedia: Die Eggarten-Siedlung ist etwa 21 Hektar groß und liegt in der heutigen Lerchenau an der Lassalle-Straße/Eggartenstraße. Wegen des kargen Bodens hieß das Gebiet schon um 1600 die Eggern (Ödgarten). Ab 1700 wurde es Teil der Wittelsbacher Fasanerie. Die bayerische Krongutsverwaltung stellte in den 1920er-Jahren den Eggarten als Fläche für Siedlungszwecke zur Verfügung; die Erbpachtverträge liefen bis 1999. 1926 standen dort 62 Häuser. Ab 1938 wurden die Bewohner zum Verkauf gezwungen, da hier ein Rangierbahnhof (Verschiebebahnhof) geplant war. Den plante auch die deutsche Bundesbahn lange hier: Aber 1991 wurde dann der Rangierbahnhof Allach eröffnet.

Zur Geschichte des Eggartens: Bürgerverein Lerchenau e.V., Der Eggarten – Das verlorene Paradies, München, Juni 2013. In dieser Dokumentation wurde schon das drohende Ende der Eggarten-Siedlung aufgezeichnet. Seit 2001 wurden ehemalige Bahngrundstücke von der Vivico Real Estate GmbH verwaltet, bis 2007 eine Tochter des Bundeseisenbahnvermögens. 2007 wurde Vivico an die österreichische CA Immo AG verkauft. Es deutete sich an, dass die Stadt München das Gebiet mit Wohnungen überplanen würde: CA Immo hatte eine Vorab-Studie mit drei Varianten vorgelegt. „Alles ist drin, jedoch darf davon ausgegangen werden, dass die Kapitalgesellschaft eine ‚Gewinnmaximierung‘ anstreben wird. (…) Unabhängig davon hatte die CA Immo im Frühjahr 2011 bereits begonnen, unerlaubterweise mehrere Grundstücke im Eggarten komplett zu roden und abzuräumen. Die Untere Naturschutzbehörde hat daraufhin ein Bußgeldverfahren eingeleitet.“1

Tierfotos aus dem Eggarten: Eine punktuelle Beobachtung von Bewohnern*innen und Pächter*innen über mehrere Jahre (2015 – 2021), zusammengestellt von Brigitte Voit:
Honigbiene (Apis mellifera), Zauneidechse (Lacerta agilis, Vorwarnstufe Rote Liste), Ackerhummel (Bombus pascuorum, nach § 44 BNatSchG besonders geschützt), Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis, Insekt des Jahres 2018), Gemeine Goldwespe (Chrysis ignita), Grasfrösche (Rana temporaria), Erdkröte (Bufo bufo), Gemeiner Grashüpfer (Pseudochorthippus parallelus), Hornissen (Vespa crabro germana, akut bestandsgefährdet, streng geschützt), Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima), Wolfsspinne (Fam. Lycosidae), Wespenspinne (Argiope bruennichi), Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus, Spinne des Jahres 2010), Streifenwanze (Graphosoma lineatum), Wollschweber (Bombylius major), Beerenwanze (Dolycoris baccarum), Wespenbienen-Art (Nomada spp.), Schwarzkäfer (Stenomax aeneus), Graue Sandbiene (Andrena cineraria, nach § 44 NatSchG besonders geschützt), Pyramideneule (Amphipyra pyramidea), Rapsweißling (Pieris napi), Admiral (Vanessa atalanta), Distelfalter (Vanessa cardui), Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Gelbspanner (Opisthograptis luteolata), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Perlglanz-Spanner (Campaea margaritaria), Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus), Tausendfüßer (Myriapoda), Weinbergschnecke (Helix pomatia, besonders geschützt), Baldachinspinnen-Art (Fam. Linyphiidae), Hummel-Waldschwebfliege (Volucella Bombylans), Rosenkäfer (Cetonia aurata), Balkenschröter (Dorcus parallelopipedus), Schnegel (verm. Limax maximus), Großes Heupferd (Tettigonia viridissima), Ringelnatter (Natrix natrix), Märzfliege (Bibio marci), Kammschnake (Ctenophora ornata, bedroht), Krabbenspinnen (Misumena vatia), Kleiber (Sitta europaea), Raupe Kiefernschwärmer (Sphinx pinastri), Punktierte Zartschrecke (Lepotophyes punctatissima), Blindschleiche (Anguis fragilis, steht unter Natur und Artenschutz), Listspinne (Pisaura mirabilis), Bergmolch (Ichthyosaura alpestris, besonders geschützt), Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus), Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens, besonders geschützt), Kaisermantel (Argynnis paphia), Gemeine Breitstirnblasenkopffliege (Sicus ferrugineus), Wespenspinne (Argiope bruennichi), Totengräber (Nicrophorus-Art), Larve Amerikanische Kiefernzapfwanze (Leptoglossus occidentalis), Löcherbiene (Heriades truncorum, nach § 44 BNatSchG besonders  geschützt), Rosenkäfer (Cetonia aurata, Insekt des Jahres 2000), bewohnter Fuchsbau, Fuchs (Vulpes vulpes), Ringelnatter (Natrix natrix), Schwanzmeise (Aegithalos caudatus), Fledermaus (Microchiroptera), Moschusbock (Aromia moschata, besonders geschützt), Schlehen-Bürstenspinner (Orgya antiqua), Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima), Tagpfauenauge (Inachis io), Braunfrosch (Rana), Igel (Erinaceidae), Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Laubfrosch (Hyla arborea, streng geschützt), Steinhummel (Bombus lapidarius), Schwebfliege (Syrphus ribesii), Haus-Feldwespe (Polistes dominula), Habicht (Accipiter gentilis), Eichelhäher (Garrulus glandarius), Grünfink (Carduelis chloris), Buchfink (Fringilla coelebs), Jagdfasane (Phasianus colchicus), Grünspecht (Picus viridis), Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Buntspecht (Dendrocopus major), Dompfaff/Gimpel (Pyrrhula phyrrhula), Graureiher (Ardea cinerea), Elstern (Pica pica)
(Fotos von Bewohnern des Eggartens, zusammengestellt von Brigitte Voit, Bestimmung von Dipl.-Biol. Dr. Thomas Seeger, Stand 7.5.2021)
März 2022: Tiere im Eggarten – der blinde Fleck. So heißt eine Ausstellung der GartenpächterInnen des Eggartens. Seit 2015 sammeln sie Fotos von dort lebenden Tieren. Brigitte Voit hat die Fotosammlung der Tiere zusammengestellt. Zur Einladung: hier
Ort: Oh Circle, Olympiadorf, Helene-Mayer-Ring 14 (Ende der Ladenstraße), 1.3.2022 bis 1.5.2022, Mi/Do 11.30 – 18 Uhr, Fr 11.30 – 21 Uhr, Sa/So 10 – 17 Uhr

September 2017: Investoren bedrohen den Eggarten. Die Initiative Altstadtfreunde wehrt sich gegen die Zerstörung des Eggarten. Auf ihrem Flugblatt stand: „Kein Arnulfpark, kein Leopold-Carré im Eggarten“. Die dortigen Inverstoren heißen CA Immo (zwei Drittel Eigentum am Eggarten, bauten den Arnulfpark) und Büschl Unternehmensgruppe (ein Drittel 2016 erworben, Investor des Leopold-Carré). In der ökologischen Oase in der Lerchenau sollen 2000 Wohnungen gebaut werden. Das Planungsreferat erarbeitet derzeit mit beiden Investoren ein Strukturkonzept zur Bebauung, hat mit dem Totschlagargument WOHNUNGSBAU keinerlei Interesse am Erhalt des Areals und verwies auf den (von der LH München künstlich erzeugten) Siedlungsdruck. Martin Schreck vom Verein der Altstadtfreunde forderte den Erhalt des Geländes, das früher eine Fasanerie der Wittelsbacher war und das mit der massiven Bebauung die Lerchenau Identität und Attraktivität kostet.2

Es wird leerer. Die Zahl der Pächter und Bewohner schwindet mehr und mehr, Gärten verwildern. Pachtverträge wurden nur noch für den Zeitraum eines Jahres abgeschlossen. Am 1.6.2018 trafen sich etwa hundert Pächter und Freunde des Eggartens, um über die Perspektiven zu reden. Seit zwei Jahren planen die Investoren CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe. Sie erklären gemeinsam mit der Stadt, dass an Voruntersuchungen zum Natur- und Artenschutz und den Themen Verkehr und Lärm gearbeitet wird. Ein Strukturkonzept soll Bürgerinnen und Bürgern die Zielrichtung erläutern.3

Dezember 2018: Stadtrat genehmigt Bebauung. Zwei Anträge gab es aus der Bürgerversammlung des Stadtbezirks 24 Feldmoching – Hasenbergl, um die Siedlung zu erhalten. Die Grüne Stadtratsfraktion schloss sich dem an und forderte Verhandlungen der Stadt mit den Investoren. Stadtrat Paul Bickelbacher (Grüne) nannte den Eggarten ein „verwunschenes Stück München“ und „ökologisch hochwertig“. Da es aktuell kein Baurecht gebe und man nicht gezwungen sei, einen Plan aufzustellen, könnte die Stadt den Eggarten eventuell günstig kaufen. Stadtbaurätin Elisabeth Merk verwies auf den (von der LH München künstlich geschaffenen) „Siedlungsdruck“ bis zum Jahr 2035 und deshalb die Notwendigkeit zum Wohnungsbau. Eine große Mehrheit des Planungsausschusses erteilte schließlich dem Planungsreferat den Auftrag für ein Strukturkonzept des Eggartens.4

Baumfällungen. Anfang Februar 2019 hatten die Investoren CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe viele Bäume im Eggarten fällen lassen. Als Begründung nannten sie den Borkenkäfer-Befall. Nach Vermutungen von Martin Schreck, Verein der Altstadtfreunde, wurden Bäume an der Straße gefällt, um für die Abriss-Maschinen Platz zu schaffen. Der Sprecher der CA Immo, Markus Diekow, sprach dagegen von „Verkehrssicherheit“. Die Untere Naturschutzbehörde akzeptierte in einem Brief diese Begründung für die Fällungen. Im Eggarten gilt die Städtische Baumschutzverordnung nicht, da es sich um einen Außenbereich handelt. Der BA Feldmoching-Hasenbergl hatte auf Antrag der Grünen im November 2018 bei OB Dieter Reiter den Antrag gestellt, ein Moratorium mit den Investoren zu vereinbaren. Außerdem soll der BA auf Antrag der CSU einen unabhängigen Sachverständigen einschalten, um Fauna und Flora im Eggarten zu untersuchen.5

Hundertster Geburtstag. Im Jahr 2019 wird die Eggarten-Siedlung 100 Jahre alt. Deshalb wird bis 20. Juli 2019 eine Ausstellung im Kulturhistorischen Verein Feldmoching gezeigt.6

Bürgerversammlung gegen Bebauung. Am 2.4.2019 fand in der Feldmochinger Mehrzweckhalle die Bürgerversammlung Feldmoching – Hasenbergl mit etwa 340 Teilnehmern statt. Auf dem Lerchenauer Feld sollen 1600 Wohnungen gebaut werden, die SEM Nord würde einen Planungsumgriff von 9900 Hektar bedeuten, auf dem Areal des Lerchenauer Eggartens sollen 2000 Wohnungen entstehen. Stadtrat Dirk Höpner (München-Liste) sprach für das „Übergreifende Bündnis Nord“ mit 14.000 Mitgliedern, das gegen SEM Nord eintritt und forderte OB Dieter Reiter auf, sich der Diskussion zu stellen. Der Aktionskreis Contra Bahnlärm wehrte sich gegen den zusätzlichen Güterverkehr der deutschen Bahn über eine derzeit stillgelegte Kurve an der Wilhelmine-Reichart-Straße: Ein Verkehrsplaner der LH München nannte bis 2030 ein Aufkommen von bis zu 200 Güterzügen pro Tag im Zulauf zum Brennerbasistunnel. Bei den Abstimmungen gab es eine große Mehrheit gegen die Bebauung des Eggartens mit der Forderung einer Erhaltungssatzung und einer Biodiversitätsstrategie, für den Schutz des Virginia-Depots und für den Schutz des Biotops an der Raheinstraße.7

Weiter Proteste gegen Bebauung. CA Immo, Büschl Unternehmensgruppe und die Stadt luden zum Empfang bei Softdrinks und Schnittchen und stellten die Bebauungspläne mit aktuell 1750 bis 2000 Wohnungen auf dem Eggarten-Areal vor. Die Eggarten-Aktivisten hatten ein Plakat am Eingang zur Rettung des Eggartens aufgehängt. Eine Diskussion oder Gespräche mit ihnen hatten die Veranstalter natürlich nicht geplant, nur Dialoge zwischen den Besuchern und den Vertretern der Stadt und der Investoren.
Projektleiter Dr. Rüdiger Kühnle von CA Immo stellte ein Luftbild mit 15-stöckigen Hochhäusern nördlich des Lerchenauer Sees vor und warb auch bei der Bebauung des Eggartens für höhere Gebäude. Das Planungsreferat schreibt die SoBoN vor: mindestens 40 Prozent geförderte und preisgedämpfte Wohnungen (etwa 800), dazu noch 200 preisgünstige Wohnungen mehr als die SoBoN vorschreibt. Diese tausend Wohnungen schieben die Investoren CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe an Genossenschaften hinüber und können sich auf das lukrativere übrige Geschäft konzentrieren. Christian Stupka von der GIMA bestätigte, dass eine Absichtserklärung bereits ratifiziert sei.
Das ist ein so simpler wie taktischer Schachzug: Damit möchten die Investoren der Kritik an der Zerstörung des Eggartens den Wind aus den Segeln nehmen: Und das ist letztendlich gelungen. Nicht zuletzt deswegen stimmte der Planungsausschuss des Stadtrats am 10.3.2021 der massiven Bebauung mit 2000 Wohnungen zu, siehe unten. Aber auch diese von Genossenschaften gebauten Wohnungen unterstützen das Geschäft der Investoren, zerstören die Natur im Eggarten, befördern das Wachstum der Stadt weiter.
Am 3.7.2019 soll im Stadtrat entschieden. Stadtrat Johann Sauerer (von 2014 bis 2019 CSU, ab Oktober 2019 ÖDP) wird gegen die Bebauung „eines der letzten idyllischen Paradiese“ stimmen. CSU und SPD werden dafür stimmen. Stadträtin Heide Rieke (SPD) äußerte, Wohnraum sei wichtiger als die Kleingärten einiger weniger Pächter.8
Den Eggarten als Ansammlung von Kleingärten zu bezeichnen zeugt von fehlender Ortskunde. Das ist vermutlich das (noch) ökologisch wertvollste Gelände Münchens, beileibe kein Kleingarten-Areal.

Juni 2019: Demo für Eggarten. Der BA Feldmoching – Hasenbergl hatte in die Berufsschule eingeladen, um über die Eggarten-Zukunft zu reden. Das Banner „Rettet den Eggarten“ begleitete die rund 90 Demonstranten. Vertreter der Stadt, der Investoren CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe und Demonstranten trafen sich. Anfang Juli 2019 wird der Stadtrat über die Bebauung des Eggartens mit etwa 2000 Wohnungen aller Voraussicht nach positiv entscheiden. Fast wäre es zum Eklat gekommen, als der BA-Vorsitzende Markus Auerbach (SPD) die Stichpunkte der 70 Seiten Strukturkonzept herunterleierte, bis ihn Kollegen und Bürger zum Schweigen brachten. Im BA lehnten CSU und Grüne dieses Konzept wegen des Artenschutzes, dem Verlust alter Bäume und der Zerstörung der 21 Hektar ökologischer Fläche ab. Eine Mitarbeiterin der Stadt erklärte, es sei genügend Wasser für die 2000 Wohnungen vorhanden, die geplante Frischluftschneisen seien völlig ausreichend, man plane ein „energetisches Modellquartier“. Martin Obersojer (CSU), seit 1.5.2020 im BA, äußerte unter großem Beifall des Publikums: „Auf die Aussagen der städtischen Referate gebe ich gar nichts mehr. Die Transparenz und Zuverlässigkeit ist schwer infrage gestellt.“ Eggarten-Aktivist Martin Schreck fragte: „Wo ist die Demokratie, wo sind die Bürger?9

Juli 2019: Planungsausschuss beerdigt Eggarten. Die Fraktionen von CSU und SPD haben im Planungsausschuss die Bebauung des ökologisch äußerst wertvollen, 21 Hektar großen Areals mit 1750 bis 2000 Wohnungen beschlossen. Nur Stadtrat Johann Sauerer (CSU, ab Oktober 2019 ÖDP) stimmte dagegen. Am 24.7.2019 wird der Stadtrat – in diesem Sinne – abstimmen. Bis zu 50 Prozent der Wohnungen haben CA Immo und die Büschl Unternehmensgruppe Genossenschaften in Aussicht gestellt: Damit verstummte die Kritik an der Bebauung, und das war ja wohl der Zweck.10

Eggarten: Ende Gelände. Am 24.7.2019 beschloss die Vollversammlung des Münchner Stadtrates den Bau von 2000 Wohnungen auf den 21 Hektar des Eggartens. Investoren sind CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe, die raffiniert die Genossenschaftliche Immobilienagentur (GIMA) von Christian Stupka mit 40 bis 50 Prozent Wohnungsanteil eingebunden haben. Dazu wird das übliche Pseudo-Öko-Paket mitgeliefert: Modell-Quartier, nachhaltiges Energie- und Mobilitätskonzept, Natur- und Artenschutz, Erhalt der Frischluftschneise, Ausgleichsflächen auf Kosten der Investoren.
(Vgl. hier zur realen, deprimierenden Situation: Ausgleichsflächen)
Die Bürger durften im Mai 2019 über das Konzept diskutieren (nicht entscheiden!), dürfen sich weiter informieren und mitreden. Im Jahr 2024 sollen die Bagger kommen und das meiste platt machen: Tabula rasa. Eggarten-Kämpfer Martin Schreck wird dann zwei Jahre später, im März 2021, warnen, dass von 1000 Bäumen 820 gefällt werden würden. Die offiziellen Zahlen gehen von 920 Bäumen aus, wovon maximal 408 erhalten werden könnten.111213

Naturschutz als letzte Rettung? (1) Der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe München und MdL Christian Hierneis (Grüne) als auch Dr. Heinz Sedlmeier vom LBV äußerten ihre Überzeugung, dass die Bebauung des Eggartens mit 2000 Wohnungen gegen Sinn und Zweck des erfolgreichen Volksbegehrens Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern (vulgo „Rettet die Bienen“) vom März 2019 verstoße: Dieses war mit über 1,7 Millionen Stimmen das erfolgreichste Volksbegehren in Bayern. Stadtbaurätin Elisabeth Merk stellte in einer Antwort auf Stadtrat Tobias Ruff (ÖDP) dagegen klar, es gäbe derzeit keine Erkenntnisse, dass Gründe des Naturschutzes einem Bebauungsplan entgegenstehen. Zwar seien vier Fledermausarten, Zauneidechsen, Blindschleichen, Laubfrösche, Wechselkröten, Bergmolche, Erdkröten und Grasfrösche gefunden worden, aber eine besonders geschützte Flora und Fauna wäre nicht festgestellt worden. Die erhaltenswerten Bäume hätten nicht den Status eines Naturdenkmals.
Sedlmeier vom LBV zweifelte die Aussagen der LH München an und verlangte Einsicht in die Gutachten. Laut Hierneis hat die Stadt den Eggarten bei den Biotopkartierungen bewusst ausgenommen und die Siedlung nicht unter die Baumschutzverordnung gestellt. Um juristisch gegen den Abriss des Eggartens vorgehen zu können, fehlen jedoch Daten von der Stadt. Der BA Feldmoching – Hasenbergl wollte schon vor Längerem ein eigenes Gutachten in Auftrag geben: Die Gutachterbüros hätten jedoch dafür 2019 keine Kapazitäten mehr frei gehabt. Die Stadt (und die Investoren) spielten auf Zeit: Je weiter die Planungen von CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe (und inzwischen der GIMA) weitergetrieben werden, umso höher werden im Fall eines Ausstiegs die Regressforderungen – und umso unwahrscheinlicher wird ein Einschreiten der Stadt.14

Naturschutz als letzte Rettung? (2) Die Stadtratsfraktion der ÖDP stellte den Antrag, die naturschutzrechtliche Situation vor der Bebauung zu überprüfen. ÖDP-Stadtrat Tobias Ruff nannte als Begründung die vier Fledermausarten, die im Eggarten vorkommen: Alle heimischen Fledermausarten sind nach einer EU-Richtlinie geschützt; der Abriss des Eggartens würde gegen die 1992 erlassene Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) der EU verstoßen.15

Weichenstellungen für die Zerstörungs-Planungen. Bürgerdiskussion mit den Investoren Ralf Büschl von Büschl Unternehmensgruppe München und Paul Bauwens-Adenauer von Bauwens Köln (50 Prozent Anteile an Büschl Unternehmensgruppe) sowie Rüdiger Kühnle (CA Immo). Im Juli 2019 hat der Stadtrat der Zerstörung zugestimmt, im Oktober 2019 werden 15 Architekturbüros eingeladen. Die üblichen Floskeln wurden dem Publikum präsentiert. Büschl sprach von einem großartigen Quartier, das die Wohnungsnot lindert. Kühnle ist bei CA Immo für den Eggarten verantwortlich. Da der Eggarten etwas Besonders sei, könne man nicht ein Nullachtfünfzehn-Projekt planen, so Kühnle: „Wir wollen Natur und Stadt zusammenbringen.“
Die Stadtverantwortlichen waren prominent vertretenen. Kommunalpolitiker sprachen von bezahlbaren Wohnungen, Klimaneutralität, innovativen Mobilitätskonzepten. Stadträtin Heide Rieke (SPD) wurde wegen ihres Einsatzes zur Bebauung des Eggartens kritisiert und antwortete: „Es ist leicht, gegen Neubau zu sein, wenn man in einem Eigenheim in der Lerchenau wohnt.“ Sabine Steger ist die zuständige Abteilungsleiterin im Planungsreferat und bestätigte, dass von 21 Hektar die Hälfte mit bis zu 2000 Wohnungen bebaut werde: hoch und dicht.
CA Immo und Büschl hatten noch eine Vorgehensweise gewählt, um ihr Eggarten-Projekt gegen Widerstände durchzusetzen: Genossenschaften sollen mit der Hälfte der zu bauenden 2000 Wohnungen bedacht werden. Christian Stupka von der GIMA berichtete, dass er mit den Investoren bereits die Bodenpreise ausgehandelt habe.16
Stupka tritt seit längerem wie ein Wohnbau-Investor auf und vertritt kompromisslos den Wohnungsbau unter allen Umständen. Genossenschaften der GIMA werden von CA Immo und Büschl mit der Hälfte der zu bauenden Wohnungen bedacht: Dies diente als eine Art Türöffner für das umstrittene Eggarten-Projekt, das seither so gut wie sakrosankt ist. Aber auch Genossenschaftswohnungen zerstören Natur, versiegeln den Boden und heizen das Wachstum weiter an.

Der Eggarten war im Besitz der Deutschen Bahn. Er ging dann in den Besitz des Bundeseisenbahnvermögens (BEV) über, später fielen zwei Drittel an die bundeseigene Immobiliengesellschaft Vivico Real Estate GmbH. 2007 wurde diese an die österreichische CA Immobilien Anlagen AG verkauft. Das Drittel des BEV wurde 2016 an die Büschl Unternehmensgruppe verkauft, die mit CA Immo die paritätisch besetzte Eggarten Projektentwicklung GmbH & Co. KG gründete.17

Ökologisch äußerst wertvolle grüne Oase. Auf den 84 Parzellen befinden sich immer noch 20 von ehemals 62 Häusern – und ein unschätzbarer ökologischer Bestand an Fauna und Flora. Ein Leserbrief nennt das Jahr 2011, in dem die Stadtverwaltung, hier besonders das Kommunalreferat und das Planungsreferat, beschlossen, die 21 Hektar der Eggarten-Siedlung von der Bundesvermögensverwaltung nicht zu kaufen: Der Preis für den Quadratmeter soll bei weniger als 200 Euro gelegen haben.18 Frau Stadtbaurätin Elisabeth Merk begründete im Juli 2019 recht nonchalant, warum der Stadtrat nicht informiert wurde, siehe unten.
Gekauft haben dann bekanntlich CA Immo und die Büschl Unternehmensgruppe – zum Schnäppchenpreis. Und so ging ein ökologisch wertvollstes Gebiet verloren und wird in Wohnbauten mit größtenteils wertloser Begrünung umgepflügt.
Im März 2017 sprach sich bei einer Bürgerversammlung die Mehrheit für einen Antrag von Martin Schreck aus der Lerchenau aus, die Bebauung des Eggartens abzulehnen und die „grüne Oase“ zu erhalten.19

Antrag im Stadtrat. Der (damalige) CSU-Stadtrat Johann Sauerer stellte am 29.5.2018 im Stadtrat zum Erhalt des Eggartens den Antrag, eine städtebauliche Erhaltungssatzung nach § 172 Absatz 1 Satz 1 BauGB zu prüfen. Der Text: „Die Gemeinde kann in einem Bebauungsplan oder durch eine sonstige Satzung Gebiete bezeichnen, in denen 1. zur Erhaltung der städtebaulichen Eigenart des Gebiets auf Grund seiner städtebaulichen Gestalt (…) der Rückbau, die Änderung oder die Nutzungsänderung baulicher Anlagen der Genehmigung bedürfen.“ Der Antrag verwies auf den Eggarten als „eines der letzten ungeschützten städtebaulichen Kleinodien in München“. (Sauerer zog den Antrag Tage später zurück.)20

Gartenfest am 1.6.2018. Etwa 150 Freunde des Eggartens – viele lokale Vereine, der Bürgerverein Lerchenau, der BN München etc. -, trafen sich zum Mutmachen. Martin Schreck zitierte aus dem Geschäftsbericht der CA Immo. Christian Hierneis von der BN-Kreisgruppe München problematisierte den ungebremsten Zuzug nach München und die Wachstumspolitik der Stadt.20

Grüner Vorschlag gegen steigende Bodenpreise. Vor der Oberbürgermeister-Wahl am 29.3.2020 stellten die Grünen-Kandidatin Katrin Habenschaden und Stadträtin Anna Hanusch ein Antragspaket vor.21 Die Fragen waren u. a.: Warum hat die Stadt für dieses ökologisch wertvolle Gebiet – noch dazu in einer Frischluftschneise -, kein Gebot abgegeben? – Die Eggarten-Siedlung liegt im Außenbereich und steht im Flächennutzungsplan als Gewerbe- und Bahnfläche. „Von daher kann Baurecht erst entstehen, wenn die Stadt dies im Rahmen eines Bebauungsplans ‚schafft‘.“ – Warum hat die Stadt das Areal nicht selbst gekauft, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen?

Stadtbaurätin Elisabeth Merk antwortete drei Monate später, am 17.6.2019. Auf die Anfrage der Grünen- und Rosa-Liste-Fraktion im Stadtrat reagierte Merk bemerkenswert nonchalant. Hier ein paar Antworten:

Frage 1 von Habenschaden und Hanusch: „Der Stadtrat hat bei Grundstücksan- und verkäufen das letzte Wort. Die Aufgabe der Verwaltung ist es, sich bei Ausschreibungen vom Stadtrat die Zustimmung zu holen, um mitbieten zu können. Wer entscheidet, ob bei Ausschreibungen von Grundstücken mitgeboten und vom Stadtrat eine Zustimmung eingeholt werden bzw. auf eine Teilnahme verzichtet werden soll?“

Antwort von Frau Stadtbaurätin Elisabeth Merk: „Das Kommunalreferat teilt mit, dass nach § 4 Ziff. 17 der Geschäftsordnung des Stadtrates dieser über Erwerb, Veräußerung, Tausch und dingliche Belastung von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten einschließlich solcher von nicht rechtsfähigen örtlichen Stiftungen mit einem Geschäftswert von mehr als 1 Mio. Euro entscheidet. Daraus ergibt sich, dass der Stadtrat bei der Entscheidung, Flächen nicht zu erwerben, grundsätzlich nicht zu befassen ist.“ (Hervorhebung WZ. Dass lässt viele Spekulationen offen: zum Beispiel, welche informellen Beziehungen zwischen einem Investor und dem Referat für Stadtplanung denkbar sind.)
– Der Eggarten sei im Streubesitz mit bestehenden Mietverhältnissen; Grundstücke befänden sich bereits im Besitz der CA Immo, die sich „stets als zuverlässiger Partner erwiesen hat“. – Dem Zubau einer Frischluftschneide kann „durch entsprechende Vorgaben von Seiten der Stadt Rechnung getragen werden“. – Für die Aufstellung eines Bauplans besteht kein Anspruch. „Aufgrund des unverändert hohen Bevölkerungszuwachses und des damit verbundenen anhaltenden Siedlungsdrucks hat sich der Stadtrat 2016 dazu entschlossen, sukzessive für das gesamte Stadtgebiet Strukturkonzepte entwickeln zu lassen.“22

In eigener Sache: Ich habe dazu im Januar 2021 die Meinung eines Juristen eingeholt. Sein Statement in Kurzform: Es bestand keine rechtliche Verpflichtung der Stadt, nur aus ökologischen Gründen einen Erwerb durchzuführen. Die Ablehnung des Erwerbs war „letztendlich eine politische Entscheidung“. Ein Rückerwerb von den privaten Investoren wird sich nicht zwangsweise durchsetzen lassen. Hierzu wäre ein Enteignungsverfahren nach Art. 40 Bayerisches Naturschutzgesetz erforderlich: Hierfür fehlen vermutlich die Voraussetzungen, da die Flächen im Flächennutzungsplan als Gewerbe- und Bahnflächen dargestellt sind. Außerdem ist einer Siedlungsentwicklung bei einer Abwägung der Vorrang einzuräumen.
Wenn man mit vollem Einsatz – bis heute- immer mehr Arbeitsplätze nach München holt, wie der Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) und diverse Stadtfunktionäre, dann wird selbstverständlich der Siedlungsdruck immer anhaltender und der Druck zum Wohnungsbau auf ökologisch wertvollen Flächen immer größer.

Stadtrat beschließt Ende vom Eggarten. Am 24.7.2019 hat der Stadtrat beschlossen, den Investoren zu erlauben, den Eggarten abzuräumen und das Areal mit 2000 Wohnungen zuzubauen. „Die Belange des Natur- und Artenschutzes sollen bei der Entwicklung ebenso eine Rolle spielen wie der Erhalt einer Frischluftschneise.“11
Großartig, oder???
Ausgleichsflächen, die wegen Versiegelung geschaffen werden müssen, sollen ebenso wie nötige Ersatzflächen für Gartenpächter vorrangig auf Grundstücken aus dem Portfolio der Investoren verwirklicht werden.“11 Es soll ein „Modell-Quartier“ werden: Genossenschaften dürfen zwischen 40 und 50 Prozent der Wohnungen als geförderten Wohnbau bauen. CA Immo hat eine Absichtserklärung mit der Genossenschaftlichen Immobilienagentur München getroffen. Die GIMA kündigt bis zu 1000 Genossenschaftswohnungen an. (https://www.GIMA-muenchen.de)
Wie schon oben erwähnt: Das war eine Art AblasshandeL. Die LH München erlaubt die Zerstörung eines höchst wertvollen, über 100 Jahre gewachsenen Ökotops mit etwa 210.000 qm und lässt dafür bis zur Hälfte der Wohnungen als sakrosankt geltende Genossenschaftswohnungen zu.
In einem Leserbrief in der SZ formulierte dies Herbert Gerhard Schön so: „Wobei in der Eggarten-Siedlung mit der Einbindung der Wohnungsbaugenossenschaften besonders trickreich die ökologischen Skrupel in der grünen Stadtratsfraktion quasi sozialpolitisch weggebaggert werden konnten.“23
Das ist die (gar nicht so) neue Immobilien-Diplomatie: Genossenschaftsbau einbinden (im Fall Eggarten die GIMA), Nachhaltigkeit propagieren, sich verbal zum Klimaschutz bekennen, imposante Grünplanung vorlegen (wobei im Endeffekt nicht viel mehr als ein Alibi-Grün, ein Tiefgaragen-Begleitgrün herauskommt), notfalls hier und da nachbessern, gern auch einen Promi-Architekten einbinden. Und schon sind in unserem Fall Eggarten-Zerstörung die SPD, die Grünen, die CSU begeistert. Und LBV und BN werden verdonnert, den Neubau zu begleiten.24

Für Heinz Sedlmeier vom LBV ist diese ehemalige Gartensiedlung der Bundesbahn „ein eigentlich unverzichtbarer Bestandteil im Münchner Biotopverbund. Dieser Fall ist deshalb besonders besorgniserregend, weil die Stadt München diese Fläche hätte selbst erwerben und zumindest große Teile des Grüns hätte sichern können. Unbegreiflicherweise hat die Verwaltung den Stadtrat aber gar nicht über die Kaufmöglichkeit informiert, sondern den Eggarten ohne eigenes Gebot den Investoren überlassen.“25

Mahnwachen. Anfang Januar 2020 kamen etwa 70 Personen, um gegen den Abriss der Eggartensiedlung in der Lerchenau zu protestieren. Der damalige CSU-Stadtrat Johann Sauerer (jetzt ÖDP) hielt eine Rede: Er hatte im Sommer 2019 als einziger CSU-Stadtrat gegen den Abriss protestiert. Neben der CSU war auch die SPD mehrheitlich für eine Bebauung. Nächste Mahnwachen sind für den 7.2. und den 6.3.2020 geplant.26

Gutachten zunächst nichtöffentlich. Für den Eggarten hat CA Immo private Gutachten in Auftrag gegeben. Sprecher Markus Diekow gab zunächst an, dass die Gutachten für Laien kaum interpretierbar seien. CA Immo will sie nun doch herausgeben.27

Planungen gehen weiter. Der Widerstand bricht zusammen, auch wenn der BA auf Antrag von Martin Schreck eine Umweltverträglichkeitsprüfung beantragt hat. Schließlich sollen schon im Sommer 2020 die Sieger des Architektenwettbewerbs mit 15 Büros bestimmt werden. Die Eigentümer des Eggartens, CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe, haben einer Zwischennutzung der Gebäude im Eggarten widersprochen, obwohl der Baubeginn erst 2024 sein dürfte.28

Bebauungsplan für den Eggarten: die Voraussetzung für seine Zerstörung. Den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb hat das Büro Studio Wessendorf Berlin mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin gewonnen. Ihr Entwurf wird Grundlage für den Bebauungsplan, der dann mit Zustimmung des Stadtrats das Baurecht schafft für 2000 Wohnungen mit 5000 Bewohnern auf den 21 Hektar. Das sind die Voraussetzungen für die endgültige Zerstörung des Eggartens. CA Immo und die Büschl Unternehmensgruppe haben sich 2019 mit der Genossenschaftlichen Immobilienagentur (GIMA) auf eine gemeinsame Bebauung geeinigt: Das Baurecht für 1000 Wohnungen fällt an CA Immo/Büschl, 1000 Wohnungen gehen an die GIMA, die sich auf 40 bis 60 Jahre einer Preisbindung unterwirft. Der Münchner Stadtrat hatte am 24.7.2019 mit klarer Mehrheit der Zerstörung des Eggartens und dem Bau von 2000 Wohnungen für 5000 weitere Bewohner zugestimmt.29
Christian Stupka, der Vorstand der GIMA, äußerte sich zur Bebauung des Eggartens: „Ziel ist ein vernetztes, sozial intaktes Quartier der kurzen Wege, das aus sich selbst heraus funktioniert, in gelebter Nachbarschaft zur Umgebung.“30
Die Umgebung besteht aus dem Rangierbahnhof, Gewerbegebieten, Tankstellen, Autoverleih. Die jetzt noch ökologisch wertvolle Umgebung wird durch die Bebauung mehr oder weniger vollständig zerstört. Aber Münchner Politiker und Planer haben durch die seit Jahrzehnte andauernde unaufhörliche Ansiedlung neuer Arbeitsplätze eine Wohnungsnot erzeugt, die heute als Totschlagargument für jedwede Bebauung benutzt wird.
Der Schachzug der Investoren CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe, die GIMA einzubinden, hat letztlich Grüne und SPD im Stadtrat zu Befürwortern der Zerstörung des Eggartens gemacht – gegen heftigen Widerstand des zuständigen Bezirksausschusses und der Bevölkerung vor Ort.
Von der wertvollen Natur des Eggarten wird kaum etwas übrig bleiben: Und weitere 21 Hektar werden versiegelt und sorgen für die Aufheizung des Stadtklimas. Zum Vergleich: Der Eggarten ist halb so groß wie die Theresienwiese mit 42 Hektar.

Berliner Siegerentwurf: ein Modellquartier“? Der Immobilienkonzern CA Immo und die Büschl Unternehmensgruppe werden 1000 Wohnungen bauen. Ralf Büschl erklärte, die 500 auf ihn entfallenden Wohnungen zur Hälfte als Mietwohnungen zu behalten. Büschl hofft, ab 2023 mit dem Bau zu beginnen und 2027 alle Bauabschnitte fertig zu haben. Die benötigten 1300 Stellplätze sollen in drei Quartiersgaragen entstehen. Laut Christian Stupka/GIMA könnten die 300 Meter von der Garage bis zur Wohnung so überwunden werden: „Vielleicht steigt man in die autonome Bimmelbahn, die wird es doch in sieben Jahren geben.“31 Der geforderte Park ist nicht zentral, sondern wurde an die Bahnlinie verlegt. Das Quartier soll energieautark sein: Die Gebäude sollen der Sonne zugeordnet sein, um über Fotovoltaik Strom zu erzeugen.
Das ist so gut wie unmöglich: mit Fotovoltaik den Strombedarf für 2000 Wohnungen und 3000 Bewohner zu erzeugen. Und Energieautarkie heißt ja: sämtliche Energie im Quartier zu erzeugen, also auch Heizenergie etc. Der Begriff Energieautarkie wird ähnlich inflationär eingesetzt wie der Begriff Nachhaltigkeit.

Rückzug von Martin Schreck. Der profilierte Kämpfer für den Eggarten war im Zug der Kommunalwahl im März 2020 in den BA 24 Feldmoching – Hasenbergl gewählt worden. Die CSU im BA schlug Schreck (parteilos, für Freie Wähler/ÖDP angetreten) auch für den Vorsitz des Unterausschusses Bau, Klima, Umweltschutz vor: Schreck wurde als Vorsitzender gewählt. Am 8.9.2020 wurde in Abwesenheit von Schreck dessen Rückzug verkündet. Die Arbeit im BA verhindere sein Engagement für den Eggarten.32

KV München von Bündnis 90/Die Grünen gegen Bebauung. Im Antrag steht, die Stadtversammlung möge beschließen: dass 1) der KB die Bebauung des Eggartens ablehnt, 2) Alle Grünen-Ebenen sich für dessen Erhalt einsetzen sollen. Begründung: Es gibt noch kein Baurecht, d.h. der Stadtrat hat die Möglichkeit, die Bebauung abzulehnen. „Das Vorkaufsrecht der Stadt wurde ohne Information des Stadtrats von der Stadtverwaltung ausgeschlagen und die Fläche vom Voreigentümer dann an Investoren verkauft.“ Der Eggarten ist ein „Hotspot der Artenvielfalt“, eine Frischluftschneise, eine zentrale Biotopvernetzung im Münchner Norden. „Die Bebauung des Eggartens würde diametral dem Inhalt des Volksbegehrens ‚Rettet die Bienen‘ widersprechen.“33

Eggarten retten. Aus einem Beitrag des Vorsitzenden der BN-Kreisgruppe München, Christian Hierneis (MdL/Die Grünen): Der Eggarten „ist ein Hotspot der Artenvielfalt, Grünzug, Erholungsraum und Frischluftschneise im Münchner Norden. Aus unserer Sicht hat der Eggarten alles, was aus ökologischen und klimatischen Gründen wertvoll für München ist.“ Der Eggarten ist wichtig für die Biotopvernetzung im Münchner Norden. Bei einem kurzen Spaziergang im Eggarten hat der Vorsitzende der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern, Manfred Siering, 24 Vogelarten gezählt. 2000 Wohnungen sollen im Eggarten gebaut werden. Bereits jetzt sind in Freiham Wohnungen für 30.000 Menschen geplant. Weitere Wohnbau-Großprojekte gibt es in München. Aus Gründen des Klimaschutzes, des Artenschutzes und wegen realer Alternativen zur Bebauung von Grünflächen spricht sich der BN eindeutig für den Erhalt des Eggartens aus.34

März 2021: Planungsausschuss stimmt zu. Der Planungsausschuss des Münchner Stadtrats hat am 10.3.2021 der Bebauung des Eggartens durch das Konsortium der Investoren CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe und der Genossenschaftlichen Immobilienagentur (GIMA) zugestimmt. Das Klimagutachten stand nach wie vor nicht zur Verfügung. Als Feigenblatt sollen die Gegner des Projektes, der Bund Naturschutz und der LBV, den Bau ökologisch begleiten und den Baumbestand mit einem Kataster begleiten. Stadträtin Brigitte Wolf (Die Linke) sah das Projekt unter der Thematik Klimaschutz an der falschen Stelle. Dirk Höpner (München-Liste) beurteilte die Bebauung des Eggartens als „ökologische Katastrophe“. Die Münchner LBV-Kreisgruppe hatte bis zuletzt versucht, die Überbauung zu verhindern. Noch am 9.3.2021 hatte dessen Geschäftsführer, Heinz Sedlmeier, den Grünen eine Email gesandt und auf den Einfluss der privaten Immobilienfirmen auf den Wohnungsmarkt und die Haltung der Grünen zur biologischen Vielfalt hingewiesen. Sedlmeier stellte resigniert fest, dass der LBV mit seinen Argumenten nicht gegen die Münchner Immobilienfirmen ankomme.24
Grünen-Fraktionsvorsitzende Anna Hanusch betonte, dass zu den wichtigste Aufgaben des Münchner Stadtrats der Kampf gegen die (selbst herbeigeführte; W.Z.) Wohnungsnot zu seinen wichtigsten Aufgaben zählt. Stadtrat Paul Bickelbacher (Grüne) bedauerte die Fällung so vieler Bäume, aber man müsse eben bezahlbaren Wohnraum schaffen. Der Eggarten-Aktivist Martin Scheck war von der Zustimmung des Planungsausschusses enttäuscht; er geht nach wie vor von einem Bestand von fast 1000 Bäumen aus, von denen 820 gefällt werden. Er erinnerte daran, dass sich die Grünen vor der Kommunalwahl gegen eine massive Bebauung des Eggarten ausgesprochen hätten: Nun stimmten sie für das Sterben eines Paradieses.13
Wenn man sich die Simulation vom Büro Studio Wessendorf ansieht, wundert man sich, wie die versprochene Erhalt der Frischluftschneise von West nach Ost angesichts der massiven und geschlossenen Bebauung möglich sein soll.

Greenwashing. Am 18.3.2021 fand eine Pressekonferenz der Investoren statt: Das sind inzwischen CA Immo, Büschl Unternehmensgruppe und GIMA. Dort wurde eine „Charta“ für das „Modellquartier Eggarten“ vorgestellt. Modeworte aus der Investorensprache von Ralf Büschl: „Selbstverpflichtung“, „Ernsthaftigkeit unserer Absichten“, „sicheres Wohnen für alle“, „grün, lebendig, klima- und umweltfreundlich“, „Baustein der Mobilitätswende“, „Kommunikation, Mitwirkung, Selbstorganisation“. Die GIMA wurde zum Investor und bekam die Hälfte des Baurechts, und schon gaben die Grünen ihren Widerstand auf. So äußerte der grüne Stadtrat Paul Bickelbacher, nach dem städtebaulichen Wettbewerb und der Einbindung der Genossenschaften: „ … glauben wir, dass man es so bebauen kann“. Der Stadtrat Dirk Höpner von der München-Liste sah dagegen in dem Projekt „eine ökologische Katastrophe“. Das Bebauungsplanverfahren soll vom Stadtrat bis Ende 2024 beendet und bis 2029der Eggarten zugebaut sein.35

Eggarten-Charta. Mit Datum 18.3.2021 hat die „Eggarten Projektentwicklung GmbH & Co. KG“ – ein Gemeinschaftsunternehmen der CA Immo, der Büschl Unternehmensgruppe und der GIMA eG mit Sitz an der Büschl Unternehmensgruppe, Nördliche Münchner Straße 16, 82031 Grünwald, die Schrift „Modellquartier Eggartensiedlung – Charta für die Quartiersentwicklung“ herausgegeben. Sie enthält so ziemlich alles, was an Greenwashing in heutigen Architekturbeschreibungen steht. Es wird der falsche Eindruck erweckt, dass durch die Bebauung mehr Ökologie und Natur entsteht als vorher da war. Insbesondere die Aussagen über die „Kaltluftleitbahn“ (S. 15 – 16) sind hanebüchen. Aus der Skizze auf S, 2 wird die dichte Bebauung in Nord-Süd-Richtung ersichtlich, die eine Absperrung der Frischluftschneise bildet. Zum Ist-Zustand steht in der Schrift irreführend, dass „die von Westen einströmende Kaltluft durch die Hinderniswirkung der vorhandenen Gebäude und auch des Baumbestandes (!!! WZ) abgebremst wird“. Die alten Gebäude sind durchwegs niedrig und haben oft nur ein Erdgeschoß, maximal ein zweites Geschoß.36

Zur Erinnerung: Bereits 2013 hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Gutachten der „Hitzeinsel München“ eine Temperaturerwärmung von zwei Grad bis 2040 vorhergesagt. Aus einem Vortrag der DWD-Mitarbeiterin Gudrun Mühlbacher vom 19.102020: „Die 2013-Prognose für München bis 2050 sah einen Temperaturanstieg von 2 – 4 °C voraus. Die + 2 °C haben wir schon: Nach dem Deutschen Wetterdienst-Bericht 2020 steigt die Wärmebelastung deutlich, insbesondere in den dichtbesiedelten Stadtteilen. (…) Das ‚Alpine Pumpen‘, der abkühlende Nachtwind aus den Alpen, verschiebt die Hitze-Spots vormittags in den Norden der Stadt; und die Kühlwirkung insgesamt wird schwächer.“37

Verwaltung in der Kritik. In einer Online-Abendveranstaltung zur Bebauung des Eggartens waren keine Vertreter von Investoren oder der Stadt anwesend. So bekamen die Mitarbeiter des Planungsreferates den Ärger ab. Der Vorsitzende des BA Feldmoching – Hasenbergl, Dr. Rainer Großmann (CSU) sagte anfangs: „Im Eggarten gibt es eine einzigartige Flora und Fauna, es ist der ideale Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Eine derart massive Bebauung ist hier nicht zu vertreten … Hier wird eine grüne Insel zerstört.“38 Im Chat kamen dann Bemerkungen, dass für die Natur nichts übrig bleibe, dass die Stadt sich von Investoren kaufen lasse. Die Planer beteuerten, dass 58 Prozent der Bäume erhalten bleiben sollen. Ein Klimaexperte des Referates räumte ein, dass die massive Bebauung mit bis zu 36 Meter hohen Gebäuden kritisch sei. Der Parkschlüssel sieht nur 60 Prozent Stellplätze in Quartiersgaragen vor: Die Anwohner befürchten das Zuparken der Gegend angesichts der weiten Wege zum ÖPNV.38

Leserbrief in der SZ zum Eggarten mit 1000 Genossenschaftswohnungen: „Der Eggarten. Einzigartig, ja und unwiederbringlich. (….) Nur hier, nirgendwo sonst in München, sei das noch möglich, sagen die Grünen. Kein anderes Grundstück steht für soziale Wohnbauten in diesem Umfang mehr zur Verfügung. In der Stadt mit den teuersten Mieten. Bravo! Das ist das Ergebnis von 30 Jahren rot-grüner Wohnungspolitik.“39

Vortrag zum Eggarten. Die MVHS und der Geschichtsverein Moosach veranstalteten am 20.4.2021 eine Online-Veranstaltung mit dem Titel: „Der Eggarten – eine vergessene Selbsthilfesiedlung“. Vom 20.4.2021 bis 25.6.2021 wurde in der VHS an der Bauberger Straße 6a eine Ausstellung über die Geschichte der Siedlung gezeigt.40

Interview mit Christian Stupka. Auf die Frage, was in München trotz jahrzehntelanger SPD-Stadtregierung falsch gelaufen sei mit den hohen Mieten, antwortete Stupka: „Fast nichts. Der Erfolg von München ist einfach zu groß. Es gibt keine Millionenstadt, die einen so großen Zuzug hat. Man kommt mit dem Bauen nicht mehr hinterher.“
Kein Wort zur nicht endendwollenden Ansiedlung von Arbeitsplätzen, zur verfehlten Wachstumsideologie.
„Auch der Eggarten bietet große Chancen. Das ist das spannendste Projekt, bei dem ich jemals mitmachen konnte.“41
Die Bebauung des Eggartens durch CA Immo, die Büschl Unternehmensgruppe und die Gima zerstört dieses derzeit noch wertvollste Biotop in München. Aber Naturschutz interessiert Stupka augenscheinlich überhaupt nicht.

Leserbrief in der SZ von Dagmar Jestrermski aus Wedel: „Gerade angesichts unserer Klimadebatte bitte ich die Verantwortlichen: Halten Sie inne und unterlassen Sie die Vernichtung eines wunderbaren Ökosystems wie des Eggartens, Sie selbst brauchen ihn, alle Münchner brauchen ihn. Vernichten Sie doch nicht mutwillig den wertvollen Luftreinhaltungsraum und einen von ganz wenigen restlichen Rückzugsräumen für Vögel, Insekten, Amphibien und Bäume. Sie können so ein Ökoparadies nicht zurückkaufen, nicht erschaffen. (…) München will 2050 klimaneutral sein, will aber bis dahin noch im alten Stil gewachsene Strukturen, Ruhezonen und Luftreinhaltungsorte vernichten. Wie geht das zusammen?“42

BN lehnt Bebauung ab. Am 20.7.2021 schrieb der Geschäftsführer der BN Kreisgruppe München, Dr. Rudolf Nützel, an das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, dass der BN die Bebauung des Eggartens ablehne. Die Eggarten-Siedlung ist eine „naturnaher und nahezu unbebaute Fläche“ und Lebensraum für viele geschützte Tierarten, u. a. neun Fledermausarten, dazu 36 Vogelarten und gefährdete Amphibien wie Laubfrosch, Zauneidechse und Wechselkröte. Eine Bebauung widerspricht der Münchner Biodiversitätsstrategie. – Des Weiteren ist der Klimawandel in München bereits deutlich spürbar. Ein Klimagutachten zum Eggarten hat eine Beeinträchtigung des Kaltluftvolumenstroms durch die geplante Bebauung festgestellt. – Von etwa 960 Bäumen sind 25 erhaltenswert oder sehr erhaltenswert. Potentiell könnten durch die Bebauung bis zu 820 Bäume verloren gehen. – Bei den Verfahrensunterlagen fehlen Gutachten und unterlagen wie z. B. ein qualifizierter Umweltbericht und eine FFH-Verträglichkeitsprüfung. Die von der Stadt zur Verfügung gestellten Informationen sind für eine fachliche Beurteilung unzureichend. Im Preisgericht war kein Umwelt- oder Naturschutzexperte vertreten. – Als Fazit fordert der BN einen sofortigen Planungsstopp.43
Nachtrag Oktober 2021: Im Eggarten ist ein bis zu 235 Meter breiter Streifen als Kaltluftschneise vorgesehen: Genau da soll die Dreifach-Turnhalle des Schulcampus hineingebaut werden.44

„Rettet den Eggarten!“ Das   war die Überschrift einer Presseinformation von BN München und LBV München vom 22.7.2021. Am 24.7.2021 stimmt der Stadtrat über das Strukturkonzept ab: Mit dessen Annahme wäre die Zerstörung des Eggarten beschlossen. Beide Umweltverbändebeschrieben den Eggarten als einen „Schatz mitten in der Großstadt“, dessen Bebauung dem Volksbegehren zum Artenschutz widerspricht. Christian Hierneis vom BN und Heinz Sedlmeier vom LBV forderten den OB und den Stadtrat auf, das Strukturkonzept abzulehnen: „Mit einer Zustimmung zum Strukturkonzept stimmen Sie für die weitere Zerstörung der Natur, der Artenvielfalt und damit gegen die Lebensqualität in unserer Stadt! Sie konterkarieren den Klimaschutz! Zeigen Sie, dass Ihnen Natur, Klimaschutz, Lebensqualität und die Menschen und deren Gesundheit und Lebensgrundlagen in dieser Stadt etwas wert sind und lehnen Sie das Strukturkonzept und die Bebauung des Eggartens, wie sie im Strukturkonzept vorgesehen ist, ab!“45
Aus der Stellungnahme vom BN, Kreisgruppe München, 20.7.2021: Der BN lehnt die Bebauung der Eggarten-Siedlung ab. Ohne grüne städtische Infrastruktur können Wildtiere in der Stadt nicht überleben. „Die Eggarten-Siedlung als naturnaher und nahezu unbebauter Raum ist ein bedeutender Teil dieser grünen Infrastruktur.“ Im Eggarten wurden u. a. 9 Fledermausarten nachgewiesen, darunter nutzen mindestens vier das Gebiet zur Jagd und als Leitstruktur. Hier gibt es 36 Vogelarten sowie gefährdete Amphibien wie den Laubfrosch, die Wechselkröte, die Erdkröte, Grasfrosch, Molch. Im Eggarten kreuzen sich zwei Biotopverbundachsen: West-Ost Allacher Heide über Bahnbiotope bis zur Isar. Nord-Süd Seenlandschaft im Norden bis zum Olympiapark. Der Eggarten ist „von immenser Bedeutung sowohl für den Biotopverbund für vom Aussterben bedrohter und streng geschützter Arten als auch für den Erhalt der städtischen Artenvielfalt. Eine Bebauung würde allerdings zu einem massiven, langfristigen Flächenverlust und damit zu einer Zerstörung von Lebensräumen sowie einer Zerstörung des Biotopverbunds im Münchner Norden führen. Nützel wies noch auf die Klimaerwärmung hin, die in München bereits voll durchschlägt. Von 960 Bäumen sind 25 Prozent erhaltenswert oder sehr erhaltenswert. Davon können laut Planungsreferat nur 58 Prozent erhalten bleiben.46
Aus der Stellungnahme des LBV: Die zugesandten Unterlagen zur Planung „sind vollkommen unzureichend und weitgehend ohne Informationsgehalt“. Es fehlen z. B. ein qualifizierter Umweltbericht und eine FFH-Verträglichkeitsprüfung. Auch der LBV betont die Wichtigkeit des Biotop-Verbunds. Beim Klimagutachten waren die Namen der Gutachter geschwärzt. Aus den vorgelegten Planskizzen sind weder Maßstäbe noch Gebäudehöhen zu ersehen. Es gibt keine Angaben, wie die Eingriffe kompensiert werden könnten.47
Beide Naturschutzverbände, die BN Kreisgruppe München und die LBV Kreisgruppe München Stadt/Land, lehnten die Bebauung ab. Sie kritisierten, dass im Preisgericht 11 Architekt*innen, 2 Stadtplaner*innen, 3 Vertreter der Immobilienwirtschaft, 1 Fachmann für Bauklimatik und Haustechnik und 5 Vertreter*innen aus der Politik vertreten waren – und kein einziger Naturschutzexperte. Die Planung ist eine Parallelaufstellung von Bebauungs- und Flächennutzungsplan, dabei sollte aus dem Flächennutzungsplan der Bebauungsplan entwickelt werden. Beiden Naturschutzverbänden wurden die Gutachten nur wenige Tage vor Abgabeschluss der Stellungnahmen übermittelt.

Kunst im Eggarten. Am 25.7.2021 veranstalteten die Studentinnen und Studenten der Bildhauerklasse von Professor Hermann Pitz dort ihre Jahresausstellung 21: „egg’arten“.48

Denkmaltouren. Am 12.9.2021 hat das Münchner Forum vier Stadtteilspaziergänge durch den Eggarten organisiert.49

Bürgerversammlung am 5.10.2021. Wegen der Corona-Pandemie fanden die Bürgerversammlungen länger nur online statt: Jetzt kamen 200 Besucher zur Bürgerversammlung Feldmoching – Hasenbergl. Der Lokal-Anzeiger für den 24. Stadtbezirk stellte fest, dass sowohl die drei Bürgermeister als auch jeweils drei Vertreter von Grünen, SPD und CSU abgesagt haben mussten, sodass der Fraktionsvorsitzende von ÖDP/München-Liste Stadtrat Tobias Ruff die Sitzung leitete. Ruff hatte die undankbare Aufgabe, den massiven Zubau im 24. Stadtbezirk darstellen zu müssen, „nur weil die grün-roten Verursacher nicht das Rückgrat hatten, an diesem Abend zumindest für ihre Politik geradezustehen!“50
Ruff berichtete von den Einwohnerzahlen: 2001 waren es 56.765, 2021 werden es 62.100. Bis 2030 sollen es etwa 15.000 sein. Laut BA-Vorsitzenden Rainer Großmann (CSU) sollen es 2040 sogar 95.000 sein. (Das wäre eine Steigerung um 67 Prozent in 40 Jahren; WZ) Großmann fragte ins Auditorium, ob der Zuwachs von Wohnraum den Problemen von Verkehr, Klimaschutz und Umweltschutz unterzuordnen ist: Beifall. Die Anträge auf einen Baustopp im Eggarten wurden angenommen. Anwohner Martin Schreck erinnerte daran, dass in der Bürgerversammlung angenommene Anträge keinen Einfluss in der Stadtverwaltung hatten und bezeichnete die Einbindung der GIMA als „Social-Washing-Kampagne“. Ein weiterer angenommener Antrag will den Ausbau der Gewerbegebiete unterbinden, um den Bedarf an weiterem Wohnraum zu beenden.51
Martin Schreck stellte bei der Bürgerversammlung den Antrag „Bürgerbeteiligung garantieren – demokratische Planungsprozesse sichern“: „Wegen Verletzung und Missachtung von bürgerlichen Grundrechten wird die geplante Bebauung des Eggartens abgelehnt. Die Stadt muss die Planungshoheit wieder selbst wahrnehmen und soll sich nicht von Lobbyismus und Kapitalinteressen leiten lassen, sonst wird Bürgerbeteiligung zur Farce und bedeutungslos. Mitbestimmung und Transparenz dürfen nicht unterbunden und demokratische Grundrechte nicht missachtet werden, wie es bei den Planungen zum Eggarten praktiziert wird.“ Und einen Antrag wegen der zunehmenden Zersiedelung von München unter dem Thema „Erholungsflächen, Grünflächen und den Baumbestand im Eggarten erhalten“: „Aufgrund dieser alarmierenden Zahlen müssen eine städtebauliche Weiterentwicklung und das Wachstum behutsam erfolgen, um die wenigen Erholungsflächen zu erhalten, um das Stadtklima und die Natur zu schützen und um die Lebensqualität und die Attraktivität in unserer Stadt zu bewahren. Die Entwicklung der Grünflächen muss mit der Wachstumsdynamik schritthalten, München kann es sich nicht mehr leisten bestehende Grünflächen mit altem Baumbestand zu zerstören, denn mehr Leute in der Stadt benötigen auch mehr Erholungs- und Grünflächen. Die geplante Bebauung ist aus den genannten Gründen abzulehnen. Es wird ein sofortiger Planungsstopp gefordert.
Nachtrag Januar 2022: Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung antwortete am 25.1.2022 auf den Antrag von Schreck (vom 5.10.2021, also gute drei Monate später), aufgrund des damit verbundenen Arbeits- und Abstimmungsaufwandes sei eine Beantwortung „in der satzungsgemäßen Frist nicht möglich. (…) Wir gehen davon aus, dass die Bearbeitung voraussichtlich bis Ende 3. Quartal 2022 möglich ist…“52
Die Beantwortung des Antrags wird also ein Jahr dauern. Bis dahin ist im Eggarten längst Tabula rasa vollzogen: Es werden längst vollendete Tatsachen geschaffen sein. So unterläuft die Verwaltung demokratische Veranstaltungen wie eine Bürgerversammlung.

Wo bleibt das endgültige Fledermausgutachten? Am 8.6.2020 setzte die eggarten-siedlung.de folgende Mitteilung auf ihre Webseite: „Um festzustellen, ob sich Fledermäuse in den Häusern und Schuppen der Eggarten-Siedlung aufhalten, wird seit Pfingsten jedes Gebäude kontrolliert. Mitarbeiter eines biologischen Fachbüros sind mehrfach zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang vor Ort. Sie verwenden unter anderem Ultraschall-Erfassungsgeräte – so genannte ‚Batcorder‘ -, die die für den Menschen nicht hörbaren Fledermaus-Rufe aufzeichnen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Spätsommer 2020 abgeschlossen sein.“53
Diese Überprüfungen wurden 2020 und 2021 durchgeführt. Im bislang unveröffentlichten Zwischenstand Ende 2020 des Bio-Büro Ralf Schreiber, Neu-Ulm, wurden folgende Fledermausarten im Eggarten nachgewiesen: Großer Abendesegler, Rauhaut-/Weißrandfledermaus, Zwergfledermaus, mit hoher Wahrscheinlichkeit Mausohrfledermaus (Myotis).
Völlig unverständlich ist der Ratschlag, die nötigen Fledermaus-Ersatzquartiere an den neuen Gebäuden in die Fassaden einzubauen. Dazu aus einem Schreiben von Dr. Anton Vogel München an die Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste, München: „Die Lokalpopulationen aller heimischen Fledermausarten sind sehr standorttreu. Das betrifft nicht nur Wochenstuben (Fortpflanzungsquartiere) und meist in deren Umfeld gelegene Paarungsquartiere, die im Spätsommer und Herbst, also teilweise noch dieser Tage, aufgesucht werden, sondern bezieht alle Strukturen und räumlichen Wege der Lebensraumnutzung ein. So folgen die Tiere auf der nächtlichen Jagd angestammten Leitlinien, die oft durch hohe Bäume und Baumreihen vorgegeben werden und denen die Fledermäuse wie Schnellstraßen zu ihren Jagdgebieten folgen, je nach Art mehrere Kilometer weit. (…) Aus Sicht der Fledermäuse, genauer gesagt aus vorwiegend akustischen, ebenso olfaktorischen und visuellen Sinneseindrücken heraus erfasst, ist ein intakter Fledermauslebensraum sozusagen eine eigene Stadt mit Wohngemeinschaften, Treffpunkten, Sammelplätzen, Liebeslounges, Straßen und Einkaufsmöglichkeiten. Wird den Tieren eines dieser Requisiten genommen, sind Nahrungsengpässe, Abwanderungen und empfindliche Bestandsrückgänge die Folge.“54
Die ersten Fällungen begannen Anfang Oktober 2021. Es ist nicht auszuschließen, dass als erstes gezielt bekannte Fledermaus-Refugien vernichtet wurden. Neue Unterlagen des Bio-Büros Schreiber wurden erst Ende 2021 herausgegeben. Das Planungsreferat hat im Übrigen allen, denen es das Gutachten zur Verfügung gestellt hat, ein striktes Weitergabeverbot auferlegt.

Rundgang mit GIMA und Eggarten Projektentwicklung. Die wunderbare Freundschaft hat begonnen, seit die GIMA 1000 Wohnungen von CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe im Eggarten angeboten bekam: Damit erstarb der Widerstand im Stadtrat gegen die Bebauung eines der wertvollsten ökologischen Gebiete in München. Am 13.10. und 15.10.2021 wurden zwei Rundgänge im Quartier „Ackermannbogen“ angeboten von der GIMA und Eggarten Projektentwicklung. („Die Eggarten Projektentwicklung GmbH & Co. KG ist ein mit der CA Immobilien Anlagen Aktiengesellschaft und der Büschl Unternehmensgruppe Holding GmbH & Co. KG verbundenes Unternehmen“ mit Sitz an der Büschl Hauptverwaltung, 82031 Grünwald, Nördliche Münchner Straße 16).55

CSU im BA stellt Dringlichkeitsantrag. Die Fraktion im BA 24 stellte am 19.10.2021 den Dringlichkeitsantrag, keine Häuser im Eggarten abzureißen, bevor sich nicht das Fledermausgutachten eine Unbedenklichkeit ergibt. „Der BA 24 fordert die LH München auf, durch Offenlegung des Fledermausgutachtens nachzuweisen, dass die zum Abbruch genehmigten Häuser im Eggarten nicht von Fledermäusen bewohnt werden oder als Quartier dienen. Durch den Abriss der Häuser wird der Lebensraum der Fledermäuse bedroht. Dies ist nicht hinnehmbar.“56

Der Abriss beginnt. Eine Woche vor Fertigstellung des Fledermaus-Gutachtens (das bis Ende 2021 nicht veröffentlicht und dessenn Weitergabe untersagt wurde!), begannen die Investoren CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe mit dem Abriss von etwa 14 der 25 Häuser. MdL Christian Hierneis (Grüne) forderte die Veröffentlichung des Fledermaus-Gutachtens. Die ÖDP kündigte an, die Investoren zu verklagen. Ihr Stadtrat Tobias Ruff sieht für die Fledermäuse, die in den Häusern überwintern, ein Todesurteil. (Genau deshalb werden ja vermutlich die Häuser abgerissen; WZ) Nach wie vor kämpft eine Bürgerinitiative für den Erhalt des Eggartens. Dieser Erhalt ist seit dem Einstieg der GIMA mit 1000 Wohnungen in das Projekt unwahrscheinlich geworden: Seitdem ist das grün-rote Rathauskoalition für die Bebauung des Eggartens.57

Entkernung geht weiter. Bevorzugte Unterkünfte der Fledermäuse wie Dachstühle wurden weiterhin von Bauarbeitern zerstört. Am 28.10.2021 holten deswegen Freunde des Eggartens die Polizei, welche das Zerstörungswerk zunächst stoppte. Seit dem 2.11.2021 ging die Entkernung weiter. Keine Rede ist von dem Fledermausgutachten, in dessen ersten Zwischenbericht von Ende 2020 bereits vier Fledermausarten sicher festgestellt wurden. Das Gutachten wird seither vom Planungsreferat unter Verschluss gehalten: Den wenigen Personen, die es bekommen haben, wurde untersagt, es öffentlich zu machen.58

Gutachten oder kein Gutachten? Der Ulmer Biologe Ralf Schreiber erklärte im Interview mit der Abendzeitung, es gibt noch gar kein neues Gutachten, nur einen Zwischenbericht vom Oktober 2021. Es war nicht geplant, dass die Häuser so früh abgebrochen werden. Schreiber nannte „möglicherweise eine dreistellige Zahl“ von Fledermäusen, darunter Rauhaut-, Weißrand-, Zwergfledermäuse und große Abendsegler.59

Warum der Eggarten kein Schutzgebiet sein darf. Das Planungsreferat legte am 12.1.2022 ein Konzept für neue Schutzgebiete vor. Es verzeichnet neu im Stadtgebiet: sieben Landschaftsschutzgebiete (Freihamer Feld, Eschenrieder Moos, Hirschau und Obere Isarau, Moosgrund im Münchner Norden, Isar-Mitte und Landschaftspark Isar-Solln). Dazu fünf geschützte Landschaftsbestandteile über 10 Hektar (Gleislager Neuaubing, Gleisdreieck Pasing, Langwieder Heide, Historische Magerflächen am Rangierbahnhof, Trockenbiotop Virginiadepot) und vier geschützte Landschaftsbestandteile unter 10 Hektar (Weiherkette in der Moosschwaige, Kuchenmeistermoor, Hochspannungsleitungstrasse im Truderinger Wald, Baumbestände bei Gut Warnberg). Der Naturschutz kollidiert permanent mit dem Druck nach Wohnungsbau. So wurde der Eggarten (CA Immo, Büschl Unternehmensgruppe, GIMA, 2000 Wohnungen) nicht als Schutzgebiet aufgenommen. Stadtrat Dirk Höpner (München-Liste) äußerte dazu: „Wir nennen das das Investorenschutzgebiet.“ Stadtrat Paul Bickelbacher (Grüne) verteidigte die Bebauung: Schutzgebiete könnten nur ohne Bebauungsplan ausgewiesen werden: Der für den Eggarten sei aber bereits in Arbeit.60
Das ist schon superpraktisch: Schnell einen Bebauungsplan in Arbeit geben, und schon ist der Eggarten kein Schutzgebiet mehr. Sauber!

Abbrucharbeiten werden fortgesetzt. Die Büschl Unternehmensgruppe und CA Immo gaben in einer PM bekannt, dass baufällige und ungenutzte Gebäude „für den Abbruch vorbereitet werden“. Die entsprechenden Gebäude wurden „durch geschultes Personal entkernt“. Diese Gebäude werden „voraussichtlich ab dem 17.1.2022 abgebrochen werden“.61

Abriss als Investoren-Politik. Ende Januar 2022 waren schon 14 der 26 alten Häuser abgerissen: Nur drei Häuser sollen überleben. Die Vernichtung des alten, grünen Eggartens ging zügig weiter. Trotzdem haben die Stadträte Tobias Ruff (ÖDP) und Dirk Höpner (München-Liste) am 26.1.2022 ein Umweltgutachten vom Ökologiebüro Gruber vorgestellt, das im Auftrag der Fraktion ÖDP/München-Liste erstellt wurde. (Die Investoren hatten selbst ein Gutachten in Auftrag gegeben, das bis Ende 2021 unter Verschluss blieb. Noch im Januar 2022 behauptete ein Sprecher der Investoren CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe, der Fachgutachter habe keine Fledermäuse gefunden. Das stimmt einfach nicht. Im bislang unveröffentlichten Zwischenstand Ende 2020 des Bio-Büro Ralf Schreiber, Neu-Ulm, wurden folgende Fledermausarten im Eggarten nachgewiesen: Großer Abendesegler, Rauhaut-/Weißrandfledermaus, Zwergfledermaus, mit hoher Wahrscheinlichkeit Mausohrfledermaus (Myotis); siehe oben.
Laut Gutachten des Büros Gruber kamen mehr Fledermausarten und seltene Amphibien und Reptilien im Eggarten vor, als im Gutachten der Investoren genannt. Ruff forderte den sofortigen Abrissstopp und äußerte in Richtung der Investoren, die Ruhestätten der geschützten Tiere würden zerstört, um sie nicht mehr auffindbar zu machen: „Jetzt werden Fakten geschaffen.“ Um die Tötung von Fledermäusen zu verhindern, hatte Ruff bereits im Herbst 2021 bei der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige eingereicht, die bislang nicht bearbeitet und deswegen auch nicht bei den Investoren eingegangen war. Heinz Seldlmeier vom LBV vermutete Rauhautfledermäuse in den alten Gemäuern. Auch eine Einstellungsverfügung wurde von den Naturschützern in Erwägung gezogen, jedoch angesichts der mit Sicherheit kommenden Schadenersatzforderungen der Investoren wieder verworfen. Dazu steht der Münchner Stadtrat fast geschlossen hinter dem naturvernichtenden Projekt.62

Bagger brennen. Am 10.2.2022 hat die Polizei zwei brennende Bagger am Lagerplatz entdeckt und die Feuerwehr alarmiert, die den Brand löschte. Der Schaden soll etwa 150.000 Euro betragen. Die BI „Rettet den Eggarten“ distanzierte sich von einer eventuellen Brandstiftung.63 Der Reporter von bild.de beschrieb die Stuation so: „Nato-Stacheldraht, Kameras, meterhohe Wände, Suchscheinwerfer: Die Baustelle am Eggarten gleicht einer Trutzburg.“64

Tiere im Eggarten – der blinde Fleck. So heißt eine Ausstellung der GartenpächterInnen des Eggartens. Seit 2015 sammeln sie Fotos von dort lebenden Tieren. Brigitte Voit hat die Fotosammlung der Tiere zusammengestellt. Zur Einladung: hier
Ort: Oh Circle, Olympiadorf, Helene-Mayer-Ring 14 (Ende der Ladenstraße), 1.3.2022 bis 1.5.2022, Mi/Do 11.30 – 18 Uhr, Fr 11.30 – 21 Uhr, Sa/So 10 – 17 Uhr

Eggarten im STEP2040. Vom 21.3. bis 15.4.2022 wurden vom Referat für Stadtplanung und Baurecht unter MitDenken – Gemeinsam die Stadt verändern Beiträge gesucht, welche für die Ziele des STEP2040 wichtig waren. Auf Platz 15 stand dann „Eggarten von jeglicher Bebauung freihalten“.65

Zur Geschichte des Eggartens: Bürgerverein Lerchenau e.V., Der Eggarten – Das verlorene Paradies, München, Juni 2013

Tiere im Eggarten – der blinde Fleck. Die Ausstellung der GartenpächterInnen des Eggartens mit Fotos von dort lebenden Tieren wird jetzt bis 11.9.2022 im Kulturpark München, Frohschammerstr. 14 im Glashaus auf der Südseite gezeigt. (U 2: Milbertshofen, U 3: Petuelring) Brigitte Voit hat die Fotosammlung der Tiere zusammengestellt.
Zum Hinweis: hier

Abriss im Eggarten. Martin Schreck warnte im Namen von der Initiative Rettet den Eggarten: „Hier droht Kahlschlag.“ Die Eggarten-Investoren haben im Rahmen einer Kampfmittel-Räumung Flächen an der Rehstraße abgeräumt. Für Schreck bestünde dadurch auch eine Gefahr für hohe Bäume, sofern dort etwas gefunden würde. Die Eggarten Projektentwicklung wiegelte ab: Es seien nur eine erste „Erkundungsschürfung“ durchgeführt und keine große Bäume gefällt worden. Sprecher Philipp Heimerl: „Unser Ziel bleibt es, 60 Prozent der Bäume zu erhalten.“66

Antrag auf Abriss-Stopp. Die Stadtratsfraktion ÖDP/München-Liste stellte am 1.2.2022 einen Antrag an das Referat für Klima- und Umweltschutz, einen unverzüglichen Stopp der Abrissarbeiten im Eggarten durchzusetzen. Da eine Besorgung dieser laufenden Angelegenheit dem Oberbürgermeister obliegt, kann der Antrag nicht im Stadtrat nicht behandelt werden. Referentin Christine Kugler teilte weiter mit, dass für die Abrissarbeiten der Häuser nach Bayerischer Bauordnung Art. 57 Abs. 5 Satz 1 ohne Genehmigung erfolgen kann. Die   artenschutzrechtlichen Belange sind nach Ansicht der Unteren Naturschutzbehörde eingehalten worden. Untersuchungen hätten kein Vorkommen von Fledermäusen bzw. Fledermausquartieren erbracht.67
Das steht in eindeutigem Widerspruch zu: vier Fledermausarten (vgl. SZ 29.8.2019, 7.9.2019); neun Fledermausarten (Schreiben BN 20.7.2021), dazu: Im Zwischenstand Ende 2020 des Bio-Büro Ralf Schreiber, Neu-Ulm, wurden folgende Fledermausarten im Eggarten nachgewiesen: Großer Abendesegler, Rauhaut-/Weißrandfledermaus, Zwergfledermaus, mit hoher Wahrscheinlichkeit Mausohrfledermaus (Myotis).

Bürgerbegehren Grünflächen erhalten. Eilfertig verwies der Investor darauf, dass der Eggarten vom Bürgerbegehren Grünflächen erhalten so gut wie nicht betroffen ist. Im Eggarten-Areal „nur an den östlichen Rändern ein Teilbereich“ als „Allgemeine Grünfläche“ festgelegt sei und die anderen Flächen „als Gewerbeflächen bzw. Bahnanlagen“ ausgewiesen seien (vulgo: bebaut und damit zerstört werden können). Der Investor behauptete dann auch noch keck, dass „mit der Eggarten-Siedlung ein Quartier mit hoher Biodiversität entsteht“.68
CA Immo, die Büschl Unternehmensgruppe und die GIMA werden das Zerstörungswerk eines der wichtigsten ökologischen Gebiete Münchens munter fortsetzen. 

Planungsreferat: Was mit dem Eggarten geschieht. Die ÖDP-Stadträte Sonja Haider, Tobias Ruff und Johann Sauerer stellte am 2.3.2020 den Antrag „München erhalten – Erhaltungssatzung „Städtebauliche Eigenart“. Die CSU-Stadträte Reinholf Barbor, Heike Kainz und Manuel Pretzl stellten den Antrag: „Gartenstädte nachhaltig schützen – Instrumente der Gestaltungssatzung für Gartenstädte prüfen!“ Stadtbaurätin Elisabeth Merk beantwortete diesen in der Rathaus Umschau 124 vom 3.7.2023 (also nach über drei Jahren) u. a. wie folgt: Der Antrag wird zusammen mit einem Antrag der CSU beantwortet. Der Beschluss „Rahmenplanung Gartenstadt 2.0 – Endbericht“ ist noch in Überarbeitung; deshalb wurde eine Fristverlängerung für beide Anträge beantragt, der die ÖDP nicht zugestimmt hat. So interessant wie unglaublich sind die Ausführungen von Merk zum Eggarten: „Planungsziel des Bebauungsplans mit Grünordnung ist es, im Bereich der Eggarten-Siedlung Wohnbauflächen mit hohen Anteilen genossenschaftlichen Wohnens zu entwickeln, durch die ein Beitrag geleistet wird, den enormen Bevölkerungszuwachs in München und dessen Folgen auf die Immobilien- und Mietpreise durch ein vielfältiges Angebot an Bauflächen abzumildern. Die Eggarten-Siedlung soll dabei Modellquartier für Mobilität, Energie, genossenschaftliches Wohnen und Schwammstadt werden.
Unter Berücksichtigung eines sparsamen Umgangs mit Grund und Boden durch verdichtete Gebäudetypologien und flächensparende Bauweise sollen ca. 1.750 bis 2.000 Wohneinheiten mit eigenständigem Charakter, abwechslungsreicher Gestaltung sowie vielfältigen und differenzierten Freiräumen mit hoher Aufenthaltsqualität und guter Grünausstattung entstehen.
Dabei soll auch im Sinne der städtischen Biodiversitätsstrategie der Bedeutung des Gebietes für Naturschutz, insbesondere für den gesamtstädtischen Biotopverbund, sowie für das Stadtklima Rechnung getragen werden. Besonderes Augenmerk soll auf eine attraktive Freiraumversorgung in Vernetzung mit angrenzenden Gebieten sowie auf die Sicherung identitätsstiftender baulicher und natürlicher Strukturen gelegt werden.
Der Erlass einer Satzung gemäß § 172 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. Abs. 3 BauGB zur Sicherung eines Gebiets zur Erhaltung der städtebaulichen Eigenart aufgrund seiner städtebaulichen Gestalt steht demnach dem vom Stadtrat erklärten Ziel der Wohnraumschaffung entgegen. Jedoch soll in Reminiszenz an den bestehenden Charakter der Eggarten-Siedlung die städtebauliche Eigenart der Eggarten-Siedlung soweit möglich in der städtebaulichen Planung berücksichtigt werden. Diese besteht aus kleinteiligen Gartenhäusern, die sich in einem schlechten baulichen Zustand befinden, sowie dem vorhandenen Baumbestand. Gemäß Wettbewerbsentwurf des 1. Preisträgers sollen neben dem größtmöglichen Baumerhalt drei Bestandsgebäude erhalten und mit dem Quartier dienenden Nutzungen, wie z.B. einer Hausmeisterwohnung, einem Gästehaus, Gastronomie oder weiteren geeigneten Nutzungen, bespielt werden. Dem o.g. Antrag kann bezogen auf den Eggarten daher nicht entsprochen werden.“69
Eine Aneinanderreihung so unglaublicher wie unglaubwürdiger Öko-Sprechblasen: Dabei erfolgt in Wirklichkeit die ganz reale Zerstörung eines der wichtigsten ökologischen Areale von München. Das erinnert fatal an den „Doublespeak“ in George Orwells Buch 1984: „Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke.“

Verkehrsexperte lobt Eggarten-Verkehrskonzept. Die Eggarten-Investoren betreiben die Webseite www.eggarten-siedlung.de.70 In der Ausgabe 26.7.2023 wird ein Verkehrsexperte und SPD-Stadtrat namens Andreas Schuster interviewt. Er lobte das Verkehrskonzept der Investoren in höchsten Tönen: „Aus meiner Sicht kann der genossenschaftliche Ansatz übernommen werden, was ja bereits gelungen ist. Ebenso die Ausrichtung auf ein Mobilitätskonzept als konsequente Planungsgrundlage. Auch das konnte im Eggarten bereits etabliert werden. Mit der Eggarten-Charta steht darüber hinaus ein Instrumentarium zur Verfügung, welches es in dieser Dimension noch in keinem anderen Bebauungsgebiet gegeben hat. Hierin sind klar die Bedürfnisse der Menschen, der notwendigen Anpassung an die Klimakrise und die weitere Siedlungsentwicklung geregelt. Aus meiner Sicht eine essentielle Grundlage, um in diesem natursensiblen Gebiet, welches ja auch daher zurecht nicht unumstritten war, zu bauen und zu entwickeln.“
Absolut unkritische Stellungnahme von Stadtrat Schuster mit Lobhudelei des Investorenkonzepts: kein Wort zum höchst dubiosen Deal der Büschl Unternehmensgruppe und CA Immo mit der GIMA, der letztlich zur Zerstörung der Ökoidylle Eggarten führen wird.

  1. Bürgerverein Lerchenau e.V., Der Eggarten – Das verlorene Paradies, München, Juni 2013, S. 58 []
  2. Schramm, Simon, „Der Eggarten ist nicht irgendein Acker“, in SZ 18.9.2017 []
  3. Schramm, Simon, Idyll auf Abruf, in SZ 4.6.2018 []
  4. Krass, Sebastian, Planungsausschuss: Bauen im Idyll, in sueddeutsche.de 12.12.2018 []
  5. Sobotta, Jerzy, Angst ums grüne Quartier, in SZ 6.2.2019 []
  6. Brandner, Hannes, Bedrohte Freiheit, in SZ 23.2.2019 []
  7. Sobotta, Jerzy, Angst vor der Zukunft, in SZ 4.4.2019 []
  8. Sobotta, Jerzy, Kästen in der Kolonie, in SZ 11.5.2019 []
  9. Sobotta, Jerzy, Verzweifelter Widerstand, in SZ 4.6.2019 []
  10. Sobotta, Jerzy, Eggarten vor dem Aus, in SZ 9.7.2019 []
  11. Kronewiter, Thomas, Lerchenau: An den Taten messen, in sueddeutsche.de 25.7.2019 [] [] []
  12. Münchner Idyll – So schön ist der Eggarten (noch), in abendzeitung-muenchen.de 4.8.2019 []
  13. Strobach, Benedikt, Planungsausschuss des Stadtrats stimmt Eggarten-Bebauung in München zu – Bürger frustriert wegen Entscheidung, in hallo-muenchen.de 12.3.2021 [] []
  14. Sobotta, Jerzy, Zäher Widerstand, in SZ 29.8.2019 []
  15. Sobotta, Jerzy, Letzte Rettung Fledermäuse, in SZ 7.9.2019 []
  16. Sobotta, Jerzy, Der Eggarten ist Chefsache, in SZ 1.10.2019 []
  17. Aus: Wikipedia, Ausdruck 7.12.2020 []
  18. Schön, Herbert Gerhard, Massiver Vertrauensverlust, in SZ 26.8.2020 []
  19. Feldmoching/Hasenbergl: „Hör auf mit dem Schmarrn“, in sueddeutsche.de 31.3.2017 []
  20. Eggarten: Ein Stück „altes“ München bewahren, in la24muc.de, 5.6.2018 [] []
  21. www.gruene-fraktion-muenchen.de, Warum wollte die Stadt die Eggarten-Siedlung nicht kaufen? München, 26.3.2019 []
  22. Alle Zitate: LH München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Antwort von Prof. Dr. (I) Elisabeth Merk, 17.6.2019; https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/ANTRAG/5592538.pdf []
  23. Schön, Herbert Gerhard, Massiver Vertrauensverlust, in SZ 26.8.2020; Hervorhebung WZ []
  24. Sobotta, Jerzy, Krass, Sebastian, „Einzigartig und sehr ehrgeizig“, in SZ 12.3.2021 [] []
  25. Sedlmeier, Heinz, Auf Schrumpfkurs – Münchner Gartenstädte, Grünflächen und Biotope, in NaturschutzReport 1/2020 []
  26. Mahnwachen für den Eggarten, in SZ 7.2.2020 []
  27. Sobotta, Jerzy, Ein Schritt in Richtung Transparenz, in SZ 10.3.2020 []
  28. Sobotta, Jerzy, Widerstand erlischt allmählich, in SZ 30.6.2020 []
  29. Krass, Sebastian, Ein Novum im Norden, in SZ 20.7.2020 []
  30. Eggarten-Siedlung: ein tragfähiges Wohnmodell für München, in neubau-muenchen.com 10.8.2020 []
  31. Krass, Sebastian, Autoarm und energieautark, in SZ 24.7.2020 []
  32. Sobotta, Jerzy, Schnell aufgegeben, in SZ 11.9.2020 []
  33. https://grnmuc2009.antragsgruen.de/grnmuc2009/Eggarten_erhalten_und_schuetzen-1812 []
  34. Hierneis, Christian Artenvielfalt versus Wohnungsbau, in Münchner Natur + Umwelt, Heft 72/1, November 2020 bis April 2021; https://docplayer.org/197840636-Heft-aktion-graefelfing-schulwald-in-gefahr-titelthema-weg-in-die-zukunft-was-zaehlt.html, S. 4f []
  35. Krass, Sebastian, Selbstverpflichtung zu grün, lebendig und klimafreundlich, in SZ 19.3.2021 []
  36. https://www.eggarten-siedlung.de/wp-content/uploads/2021/03/20210318_Charta-Eggarten_Muenchen-Feldmoching_.pdf []
  37. https://oekom-verein.de/veranstaltung/gudrun-muehlbacher-klimanotstand-muenchen-die-fakten/ []
  38. Sobotta, Jerzy, Mauer der Ablehnung in SZ 30.6.2021 [] []
  39. Naggl, Monika, Skandal im Skandal, in SZ 3.4.2021 []
  40. Der Eggarten und seine Geschichte, in SZ 10.4.2021 []
  41. Alle Zitate: Hertel, Christina, „Die Stadt muss höher bauen“, in Abendzeitung 1.4.2021; Hervorhebung WZ []
  42. Den Preis zahlt die Allgemeinheit, in SZ 11.5.2021 []
  43. https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2021/09/Eggarten_Stellungnahme_BN-1.pdf []
  44. Effern, Heiner, Krass, Sebastian, Rathausbündnis treibt ökologische Wnde voran, in SZ 7.10.2021 []
  45. https://la24muc.de/16517/muenchner-umweltverbaende-fordern-rettet-den-eggarten/ []
  46. Schreiben Dr. Rudolf Nützel vom 20.7.2021; https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2021/09/Eggarten_Stellungnahme_BN-1.pdf []
  47. Schreiben Dr. Heinz Sedlmeier, LBV, 20.7.2021 []
  48. https://la24muc.de/19495/junge-kuenstler-erobern-sich-den-eggarten/ []
  49. Denkmaltour durch den Eggarten, in SZ 11.9.2021 []
  50. Lokalanzeiger für den 24. Stadtbezirk, Das war die Bürgerversammlung 2021, 22. Oktober 2021 []
  51. Sobotta, Jerzy, Theisinger, Nora, Ein Quartier im Würgegriff, in SZ 7.10.2021 []
  52. Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Schreiben vom 25.1.2022 an Martin Schreck []
  53. https://www.eggarten-siedlung.de/2020/06/08/erfassung-von-fledermaus-vorkommen-in-der-eggarten-siedlung/ []
  54. Anton Vogel, Bitte um artenschutzrechtlich und fachlich fundierte Sicherstellung und Schutz der Fledermausvorkommen im Eggarten, Brief vom 17.10.2021 []
  55. https://www.eggarten-siedlung.de/wp-content/uploads/2021/10/Eggarten-Einladung-Rundgang-Ackermannbogen-Allgemein-2021-10-01.pdf []
  56. https://www.muenchen-transparent.de/dokumente/6858272 []
  57. Sobotta, Jerzy, Abriss der Eggarten-Soiedlung beginnt, in SZ 23.10.2021 []
  58. Kleber, Irene, Eggarten-Siedlung: Abriss „wie im Wilden Westen“, in abendzeitung-muenchen.de 4.11.2021 []
  59. Kleber, Irene, „Es gibt noch kein Gutachten“, in Abendzeitung 9.11.2021 []
  60. Anlauf, Thomas, Krass, Sebastian, Wo die Natur sich die Stadt zurückerobert, in SZ 13.1.2022 []
  61. PM Büschl Unternehmensgruppe, CA Immo, Notwendige Abbrucharbeiten auf dem Areal der Eggarten Siedlung werden fortgesetzt, München, 14.1.2022 []
  62. Sobotta, Jerzy, „Jetzt werden Fakten geschaffen“, in SZ 27.1.2022 []
  63. Hönle, Jonas, Strobach, Benedikt, München: Eskaliert der Eggarten-Streit? Polizei-Ermittlung zu Brandstiftung an Baumaschine – hoher Sachschaden, in tz.de 11.2.2022; Bagger in Brand gesteckt, in sueddeutsche.de 12.2.2022 []
  64. Gautier, Thomas, Eggarten-Baustelle wird zur Festung!, in bild.de 12.3.2022 []
  65. https://www.muenchen-mitdenken.de/bestenliste []
  66. Strobach, Benedikt, Erneut Angst vor Kahlschlag im Eggarten – Investoren reagieren auf Vorwürfe, in hallo-muenchen.de 15.9.2022 []
  67. Rathausumschau 15.9.2022: Einstellung der Abrissarbeiten im Eggarten []
  68. www.eggarten-siedlung.de, 30.1.2023: Allgemeine Grünflächen am Rand der Eggarten-Siedlung bleiben erhalten []
  69. Rathaus Umschau, 124, 3.7.2023, München erhalten I – Erhaltungssatzung „Städtebauliche Eigenart“; Hervorhebung WZ []
  70. Interessant ist das Impressum der Inverstoren-Webseite: Eggarten Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Nördliche Münchner Straße 16, 82031 Grünwald (die Adresse der Büschl Unternehmensgruppe). Vertretungsberechtigte
    Die Eggarten Projektentwicklung GmbH & Co. KG wird vertreten durch die Eggarten Projektentwicklung Verwaltung GmbH. Die Eggarten Projektentwicklung Verwaltung GmbH wird vertreten durch Ralf Büschl, Dirk Otto, Carsten Bachmann und Stefan Ondracek. []
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